Bergheim
(Stadtbezirk 42)
Autor: Prof. Dr. Hans Frei
Stand/Quelle/Datum: 27.7.2009
- Im Südwesten, am Rande des Wertachtals gelegen und mit 2039,46 ha flächenmäßig der größte Stadtbezirk Augsburgs. Bis 1.7.1972 selbstständige Gemeinde mit den Ortsteilen Bannacker, Neubergheim, Radegundis und Wellenburg. Bodenfunde und Grabhügel belegen eine Besiedlung seit der Bronzezeit. Erste urkundliche Erwähnung erschlossen 969 aus der Stiftungsurkunde für St. Stephan. Das Remigius-Patrozinium der Pfarrkirche geht wohl auf die Stiftung von Reliquien des Heiligen durch Bischof Embrico 1069 zurück. Bergheim war im Besitz verschiedener Auigsburger Klöster (St. Stephan, St. Ulrich und Afra ) und Bürger, ab 1629 weitgehend fuggerisch. Nach den Zerstörungen des 30-jährigen Kriegs 1690-1693 Wiederaufbau der Pfarrkirche St. Remigius. 1773 Neubau des Pfarrhauses durch Johann Martin Pentenrieder. Seit 1818 bayerische Landgemeinde innerhalb des Landgerichts Göggingen. 1907/08 Bau des Schulhauses (seit 1971 Kindergarten), 1912 elektrische Stromversorgung, 1961 zentrale Wasserversorgung, 1967 Gemeindewappen, 1972 freiwillige Eingemeindung nach Inningen und damit nach Augsburg. Der Ort bestand bis 1945 fast ausschließlich aus landwirtschaftlichen Betrieben, teilweise im Nebenerwerb. 1913 63 Milchviehhalter, 1995 noch drei. Der Strukturwandel zog eine rege Wohnbautätigkeit und die Ansiedlung von Gewerbe nach sich. Am 1.1.2006 zählte Bergheim 2692 Einwohner. Das lockere dörfliche Baugefüge hat sich im alten Ortskern des einwohnermäßig zweitkleinsten Stadtteils bislang erhalten.
Literatur:
Hans Eberlein / Hermann Endrös, Grundriß der Heimatkunde des Landkreises Augsburg, 1969, 237-239
Wilhelm Liebhart, Die Reichsabtei St. Ulrich und Afra zu Augsburg, 1982, 360-364
Joachim Jahn, Augsburg Land, 1984, 455 ff.
Franz Schaffer, Angewandte Stadtgeographie, 1986, 151
G. Kuhn, Bergheim und seine Pfarrkirche St. Remigius, 1990
Ders., Die Gebietsreform von 1972 im Raum Augsburg. Eingemeindungen in die Stadt Augsburg: Beispiel Bergheim, 1992.