Embrico

† 30.7.1077, Bischof von Augsburg 1063-1077

Autor: Dr. Norbert Hörberg

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Entstammte möglicherweise dem Geschlecht der Grafen von Leiningen. Bevor er Bischof von Augsburg wurde, war er wahrscheinlich Dompropst von Mainz, wenn er nicht mit einem königlichen Kapellan namens ’Imbricho’ identisch ist, der in einer Schenkungsurkunde Heinrichs IV. vom 27.5.1059 erwähnt wird. Gründete vermutlich 1067 das Stift St. Peter am Perlach, errichtete die Kirche St. Martin am Kesselmarkt und erneuerte 1064-1071 die Kirche St. Ulrich und Afra, wobei die mutmaßlichen Gräber der heiligen Afra, ihrer Mutter und ihrer Gefährtinnen aufgefunden wurden. 1065 weihte er den Neubau des Doms und 1069 Kloster und Kirche St. Stephan. 1071 errichtete er das Stift St. Gertrud. Befand sich im Gefolge Heinrichs IV. vor Canossa und blieb dessen Anhänger bis zu seinem Tod. Im Dom beigesetzt. Ein erhaltenes Bücherverzeichnis zählt 50 liturgische, exegetische und hagiographische Handschriften auf (Clm 3727, fol. 195v-196). Embricos Autorschaft für ein Gedicht über das Leben Mohammeds (1148 Verse) ist umstritten.

Literatur:

Paul Ruf, Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz 3,1, Bistum Augsburg, 1932, Nr. 2, 15-17

Friedrich Zoepfl, Das Bistum Augsburg und seine Bischöfe im Mittelalter, 1955, 96-102

Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg 1, 1985, 304-340, 178-204, 350-354

Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon 2, 21980, 515-517

Michael Horn, Zur Geschichte und Bischofskirche von Augsburg, in: Die Salier und das Reich 2, 1991, 251-267

Christine Ratkowitsch, Das Grab des Propheten, in: Wiener Studien 106 (1993), 223-256.