Hamilton

Catharina, Gräfin, * England, † 1685 München, Vorsteherin des Englischen Instituts in Augsburg

Autoren: Edith Findel, Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 1.9.2009

  • Kam 1662 zusammen mit Mary Poyntz († 1667) nach Augsburg, wo die beiden Engländerinnen das 'Institut der Englischen Fräulein' (Maria-Ward-Schwestern) gründeten. 1667 Oberin des Instituts. Wegen ihrer adeligen Herkunft gute Beziehungen zum katholischen Patriziat, das seine Töchter in die Schule der ’Englischen Fräulein’ schickte; Unterstützung auch durch Bischof Johann Christoph von Freyberg. Da sich die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinschaft spürbar verbesserten, mietete Hamilton 1671 wegen Raummangels das Wannersche Haus (Lit. F 417, Jesuitengasse 7). Der Versuch der Elisabeth Langenmantel, das Haus aus ihrem Vermögen für das Institut zu erwerben (1674), scheiterte wohl. Der Grund war das Fehlen des hierfür erforderlichen Bürgerrechts, das nach Ansicht evangelischer Ratskreise Langenmantel nach vollzogenem Eintritt in die Gemeinschaft der Mary Ward (1672) nicht mehr für sich beanspruchen konnte. Die Gemeinschaft erhielt das Bürgerrecht erst 1690 unter Elisabeth Rantienne. Hamilton verbrachte ihre letzten Lebensjahre ab 1678, geistig umnachtet, im Münchener Institut.

Literatur:

Jakob Leitner, Geschichte der englischen Fräulein und ihrer Institute seit ihrer Gründung bis auf unsere Zeit, 1869, 308 ff., 318

300 Jahre Institut der Allerseligsten Jungfrau Maria, 1962, 12-14

Alfred Juhl, Die Anfänge des Institutum Mariae Virginum Anglicanarum, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 87 (1994), 61-69

Ders., Institutum Mariae Virginum Angelicanarum, 1997, 20-29

Augsburger Frauenlexikon, 2006, 72 f.