St. Wolfgang
Autoren: Prof. Dr. Peter Rummel, Dr. Peter Geffcken
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- Als Leprosenhaus (Siechenhaus) 'an der Wertachbrugg' (heute: Wolfgangstraße 8) 1448 bei einer Stiftung des Stadtpflegers Konrad Vögelin erstmals erwähnt. Gegen den Widerstand der zuständigen Sprengelkirche St. Georg begannen die Pfleger 1472 den Bau der namengebenden St.-Wolfgangs-Kapelle und erlangten auch das Präsentationsrecht. Einer der Mitinitiatoren des Baus, der weberzünftige Kaufmann Ulrich Türkheimer († 1487), stiftete 1487 eine Ewigmesse mit Kaplanei. Die Kapelle blieb gegenüber dem Siechenhaus relativ unabhängig und entwickelte sich zu einer kleinen Vorortkirche. 1543 abgerissen, wurde die Kapelle 1568 und 1613 von den Protestanten wieder aufgebaut; 1629 rekatholisiert, 1646 abgebrannt. Seit 1649 war der Platz im Besitz der Protestanten.
- Wolfgangstraße (Rechts der Wertach, Amtlicher Stadtplan I 7).
Literatur:
Albert Hämmerle, Vierteljahreshefte zur Kunst und Geschichte Augsburgs 1 (1935/36), 146
Rolf Kießling, Bürgerliche Gesellschaft und Kirche in Augsburg im Spätmittelalter, 1971, 171-173
Peter Rummel, Katholisches Leben in der Reichsstadt Augsburg (1650 - 1806), in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 18 (1984), 62.