Siechenhäuser
Autor: Peter Lengle
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- Das 1264 erstmals erwähnte Siechenhaus bei St. Servatius, das 1288 durch eine Stiftung der Familie Langenmantel erweitert wurde, war die früheste Anstalt zur Unterbringung von Leprakranken (Seuchen). 1448 werden anlässlich einer Stiftung zwei weitere Siechenhäuser bei St. Sebastian vor dem Jakobertor und bei St. Wolfgang am Wertachbruckertor genannt, deren Gründung wohl kurz vorher erfolgt war. St. Sebastian wurde mit St. Servatius 1738 zum Inkurabelhaus für hoffnungslose Fälle zusammengelegt, 1803 kam auch St. Wolfgang hinzu. Die Siechenhäuser lagen, um die Ansteckungsgefahr zu verringern, vor den Toren der Stadt.
Literatur:
Anton Werner, Die örtlichen Stiftungen für die Zwecke des Unterrichts und der Wohltätigkeit in der Stadt Augsburg, 1899, 13, 47, 66
Rolf Kießling, Bürgerliche Gesellschaft und Kirche in Augsburg im Spätmittelalter, 1971, 168-173
Peter Rummel, Katholisches Leben in der Reichsstadt Augsburg (1650-1806), in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 18 (1984), 140.