Schlosser
Autor: Prof. Dr. Reinhold Reith
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druuckausgabe
- Die häufig auch Kleinschmiede genannten Schlosser waren seit 1368 in der Zunft der Schmiede inkorporiert. Sie fertigten eiserne Türen, Kassen, Öfen, Kisten, Schlösser und Gitter. Im Gegensatz zu den Huf-, Grob- und Waffenschmieden waren sie befugt, für Kistler und Zimmerleute alle zum Bau notwendigen Beschläge, Bänder etc. herzustellen. Sie arbeiteten für den lokalen Markt; hochqualifizierte Meister, wie der Hofschlosser Albert Bieber, wurden auch zu auswärtigen Arbeiten herangezogen. Der Einzugsbereich erstreckte sich bei den Gesellen über das Deutsche Reich hinaus. Das Arbeitsgebiet überschnitt sich u. a. mit dem der Windenmacher. Der Stadtwindenmacher Christian Eckart (1690-1764), der wohl bekannteste deutsche Windenmacher, drehte u. a. große Prägespindeln für Münzstätten und Appreturpressen nach Konstruktionen von Georg Friedrich Brander.
Literatur:
Reinhold Reith, Arbeits- und Lebensweise im städtischen Handwerk. Zur Sozialgeschichte der Augsburger Handwerksgesellen im 18. Jahrhundert, 1988, 53 f., 120 f.