Zimmerleute

Autor: Dr. Peter Geffcken

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Als gewerbliche Korporation erst im 14. Jahrhundert fassbar, obwohl spätestens seit dem Ende des 12. Jahrhunderts in Augsburg mit einem entwickelten Baugewerbe gerechnet werden muss. 1368 bildeten die Zimmerleute, Maurer, Mahlmüller, Kistler, Ziegler und Hafner eine Sammelzunft. Obwohl die Zunft 1475 mit 200 Mitgliedern die zweitgrößte Korporation war, zählte sie politisch zu den ’kleinen Zünften’ und war anfangs nur mit je einer Person im Kleinen und im Alten Rat vertreten. Erst 1476 wurde ihr ein zweiter Repräsentant im Kleinen Rat zugestanden. Die Steuerbücher des 15. Jahrhunderts bieten für die wirtschaftliche Lage der Zunftmitglieder ein recht uneinheitliches Bild. Während die Müller häufig gutsituiert waren, scheint das Baugewerbe insgesamt geringe Einkommensmöglichkeiten geboten zu haben. Bei wohlhabenden Zimmerleuten ist häufig der Besitz von Wirtschaften oder Brauhäusern feststellbar. Für künstlerisch begabte Kistler dürften, besonders seit dem 16. Jahrhundert, recht gute Einkommensmöglichkeiten bestanden haben.

Literatur:

Claus Peter Clasen, Arm und reich in Augsburg vor dem 30jährigen Krieg, in: Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 312-336.