Schaezlerpalais

(Maximilianstraße 46)

Autor: Dr. Gode Krämer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Ehemaliges Bank- und Bürgerhaus, erbaut 1765-1770 von dem Münchner Hofbaumeister Karl Albert von Lespilliez (1723-1796) für den Bankier und Silberhändler Benedikt Adam Liebert von Liebenhofen, der auch im übrigen meist bedeutende auswärtige Künstler verpflichtete. Die Fresken in Treppenhaus und Festsaal malte Gregorio Guglielmi, die Stuckaturen lieferten die Brüder Simpert (1732-1807) und Franz Xaver Feichtmayr, die Schnitzarbeiten und Wandvertäfelungen stammen von Placidus Verhelst. Die Supraporten im Festsaal werden Francesco Londonio (1723-1783) oder – wahrscheinlicher – S. de Derichs (1712-1773) zugeschrieben; die übrigen Supraporten in den beiden Stockwerken malten Ignaz Paur (1723-1790) und Joseph Christ. 1821 erwarb Johann Lorenz von Schaezler, der Schwiegersohn des Erbauers, das ’Liebertsche Haus’. 1958 schenkte Wolfgang von Schaezler zum Gedenken an seine beiden im Krieg gefallenen Söhne Dietrich und Lorenz das Schaezlerpalais der Stadt Augsburg mit der Auflage, es ausschließlich für kulturelle Zwecke zu nutzen; mit der Übereignung von 138 Hektar Wald sicherte er zugleich die Mittel zur Instandhaltung des Äußeren. Nachdem die Stadt 1945 schon den größten Teil des im Krieg nur geringfügig beschädigten Hauses für ihre Museumsbestände und Ausstellungen gemietet hatte, wurde das Schaezlerpalais ab 1965 unter Wahrung der historischen Bausubstanz zu einem Museumsgebäude mit zugehörigen Werkstätten umgebaut, das 1970 die Gemäldegalerie der Stadt Augsburg aufnahm (Deutsche Barockgalerie).

Literatur:

Deutsche Barockgalerie. Katalog der Gemälde, 21984, 9 f.

Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 310-312

Museen in Bayern, 21997, 33-36.

Schaezlerpalais (Foto: Bernd Wißner)
Rokokosaal des Schaezlerpalais (Foto: Peter Bögl)