Petel
Georg, * 1601/02 Weilheim, † 1634 Augsburg, Bildhauer, Bossierer, Elfenbeinschnitzer
Autor: Ulrich Kirstein
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- Sohn des Kunstschreiners und Bildschnitzers Clement Betle. Lehre, wahrscheinlich bei seinem Vormund Bartlmä Steinle in Weilheim, danach um 1620 in München, wo ihn vielleicht Christoph Angermayr in das Elfenbeinschnitzen einführte. Reisen nach Antwerpen, Paris, Rom und Genua. 1625 Bürgerrecht und Meisterrecht als Bildhauer und Bossierer in Augsburg gegen den Widerstand der Zunft. Pflegte bei mehreren Aufenthalten in Antwerpen freundschaftliche Kontakte mit Rubens und van Dyck, die ihn künstlerisch stark beeinflussten. Werke in Augsburg: z. B. in St. Moritz (heiliger Sebastian, Christus Salvator, Christophorus), Barfüßerkirche (Kruzifix, Assistenzfiguren im Maximilianmuseum; Christkind) und im Dom (Ecce homo); außerdem im Maximilianmuseum ’Herkules im Kampf mit der Hydra’ (1625/30), Elfenbeinpokal mit Bacchanal (um 1630/33). Einer der bedeutendsten Bildhauer des Frühbarock, der aus italienischen, niederländischen und süddeutschen Elementen einen eigenständigen Stil schuf.
- Petelstraße (1973 Oberhausen-Süd, Amtlicher Stadtplan H 7; früher: Bahnstraße).
Literatur:
Georg Petel, 1964
Georg Petel, 1973
Alfred Schädler, Georg Petel, 1985
Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben 13, 1986, 118-143
Heinz Jürgen Sauermost, Die Weilheimer, 1988, 135-164.