Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg

Autoren: Martina Hellmann (1) , Günther Grünsteudel (2)

Stand/Quelle/Datum: 28.8.2009

  • 1) 1873 Gründung der privaten ’Augsburger Musikschule’ in den Räumen der Stadtmetzg durch Hans Michael Schletterer. Später Umzug in die Jesuitengasse 14 (Lit. F 409). Das Unterrichtsangebot umfasste Musiktheorie, Instrumentalspiel, Ensemblespiel und Chorleitung. 1922 vorläufige, 1924 endgültige Übernahme der Musikschule durch die Stadt. Seit 1926 Städtisches Konservatorium, Umzug in das ’Franzosenschlösschen’ (Hl.-Kreuz-Straße 26; F 371; 1944 zerstört). 1945 Wiederaufnahme des Unterrichts mit Genehmigung der Militärregierung. Nach Provisorien in mehreren städtischen Gebäuden 1946-1955 Unterbringung im Schaezlerpalais. 1948 Umbenennung in ’Leopold-Mozart-Konservatorium der Stadt Augsburg’. Seit 1956 zusammen mit der Albert-Greiner-Sing- und Musikschule und dem Deutschen Singschullehrer- und Chorleiterseminar in der Maximilianstraße 59 untergebracht. 1973 Ernennung zur Fachakademie für Musik, d. h. zu einem ausschließlich berufsbildenden Institut. 1986 Gründung des Leopold-Mozart-Kuratoriums e.V. zur Unterstützung der kulturellen, künstlerischen und pädagogischen Aufgaben des Instituts. 1976 und 1991 Erweiterung durch Räumlichkeiten im benachbarten Limbächerhaus (Limbächer, Maximilianstraße 57) und in der Wintergasse 9. Seit 1993 Möglichkeit zum Erwerb des pädagogischen Musiklehrerdiploms unter Hochschulprüfungsvorsitz durch einen 1990 geschlossenen Kooperationsvertrag zwischen der Hochschule für Musik, München, und der Stadt Augsburg. 1993 Einführung der Studiengänge Blasorchesterleitung und Elementare Musikerziehung sowie 1994 Musik und Computer. Namhafte Direktoren: Hans Michael Schletterer (ab 1873), Heinrich Kaspar Schmid (ab 1924), Otto Jochum (ab 1938), Arthur Piechler (ab 1945), Anton Mooser (ab 1969) und Christian Pyhrr (ab 1992).

  • 2) Der Landtagsbeschluss vom Dezember 1996 eröffnete den Städten Augsburg und Nürnberg die Möglichkeit zur Gründung einer kommunalen Musikhochschule mit finanzieller Beteiligung des Freistaates Bayern. Partner wurden neben den Städten Nürnberg und Augsburg die Bezirke Mittelfranken und Schwaben. Am 29.4.1998 konstituierte sich der Zweckverband als Träger dieser Doppelmusikhochschule, die als ‚Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg’ ihren Studienbetrieb im Wintersemester 1999/2000 aufnahm. In beiden Abteilungen der Hochschule wurde ein angemessener Grundstock an Studienfächern angeboten. Darüber hinaus entwickelten beide Standorte ein eigenes Profil. Im Juni 2003 stellte der Ministerrat die Weichen dafür, die Musikhochschule Nürnberg-Augsburg als staatliche Musikhochschule zu übernehmen. Eine vom Wissenschaftsministerium eingesetzte unabhängige Expertenkommission zur Neustrukturierung der bayerischen Musikhochschulen sprach sich im März 2006 dafür aus, die Abteilung Nürnberg als eigenständige Hochschule weiterzuführen, die Abteilung Augsburg aber aufzulösen. Entgegen dieser Empfehlung beschloss die Staatsregierung, nachdem die Universität Augsburg hierfür tragfähige Vorschläge unterbreitet hatte, im Januar 2008 nicht nur die Errichtung der Staatlichen Hochschule für Musik Nürnberg, sondern auch die Gründung eines Zentrums für Musik und Musikpädagogik an der Universität Augsburg. Das Errichtungsgesetz wurde am 24. April 2008 im Landtag verabschiedet. Das Leopold-Mozart-Zentrum umfasst drei Institute: a. Institut für Musikpädagogik, Musiktherapie und Musikwissenschaft; b. Institut für Elementare Musikpädagogik, Gesang, Saiten- und Tasteninstrumente; c. Institut für Blasinstrumente, Schlagwerk und Blasorchesterleitung. Die drei Institute sind räumlich auf die Gebäude der Universität in der Schillstraße 100 und das Gebäude der ehemaligen Musikhochschule in der Maximilianstraße 59 verteilt. Ein Neubau für ein Zentrum für Kunst und Musik wird 2011 fertig gestellt sein.

Literatur:

Jahresberichte des Konservatoriums 1945 ff.

Amtsblatt der Stadt Augsburg, 20.1.1957

Martina Kretzinger, Die Kirchenmusikabteilung der Fachakademie für Musik Augsburg. Diplomarbeit 1995

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www.philso.uni-augsburg.de/de/lmz).