Heinrich

Bischöfe von Augsburg

Autor: Prof. Dr. Georg Kreuzer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1) Heinrich (I.), † 13.7.982, Bischof von Augsburg 973-982. Enkel Herzog Arnulfs von Bayern. Rebellierte 977 gegen Kaiser Otto II., deshalb 978 mehrere Monate in Haft. Ließ nach seiner Freilassung den Dom neu decken und eine Brücke zur Kirche St. Afra errichten. 980/81 Romwallfahrt. Zog im Sommer/Herbst 981 mit 100 Panzerreitern zu Kaiser Otto II. nach Italien und fand in der Schlacht von Cap Colonne (Kalabrien) gegen die Araber den Tod.
  • 2) Heinrich (II.), † 3.9.1063 Augsburg, Bischof von Augsburg 1047-1063. Vor der Ernennung Mitglied der Hofkapelle und 1046/47 Leiter der italienischen Kanzlei Kaiser Heinrichs III. Während seiner Amtszeit fanden in Augsburg 1051 und 1058 zwei für das Kirchenregiment wichtige Synoden statt. Zwischen 1055 und 1060 bedrückte er das Benediktinerkloster St. Ulrich und Afra schwer. Erweiterte um 1060 den Dom und ließ eine Bischofspfalz (Fronhof) errichten. 1057-1062 einflussreicher Berater (Subregent) der Kaiserin-Witwe Agnes.
  • 3) Heinrich (III.) von Schönegg, † 30.12.1368 Schwäbisch Gmünd, Bischof von Augsburg 1337-1348. Bruder seines Vorgängers Ulrich (II.) von Schönegg. Ab 1304 Studium in Bologna. Eingesetzt durch König Ludwig IV., erhielt er ohne päpstliche Bestä­tigung erst 1343 die Bischofsweihe. Musste das Hochstift Augsburg schwer verschulden, um hohe Abgaben an das Reich leisten zu können. Versuchte, die Verschuldung durch Verkauf von hochstiftischem Besitz (u. a. zu Pfersee) und Besteuerung von Welt- und Ordensklerus zu beheben. Nach dem Tod Ludwigs IV., dessen Kanzler er 1337-1340 war, traten Stadt und Domkapitel zu Ludwigs Rivalen Karl IV. über. Obwohl Heinrich auch dem neuen König huldigte, ernannte Papst Clemens IV. am 30.5.1348 Marquard von Randeck zum neuen Bischof. 1359 verglich Heinrich sich mit seinem Nachfolger und wurde finanziell abgefunden. Verbrachte die letzten Lebensjahre in Schwäbisch Gmünd.
  • 4) Heinrich (IV.) siehe unter Heinrich (IV.) von Lichtenau.
  • 5) Heinrich (V.) siehe unter Heinrich (V.) von Knöringen.

Literatur:

(1) Friedrich Zoepfl, Das Bistum Augsburg und seine Bischöfe im Mittelalter, 1955, 77-79

Neue deutsche Biographie 8, 1969, 336

Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg 1, 1985, 160-174 (mit Nachträgen)

Lexikon des Mittelalters 4, 1989, 2079 f.

Dictionnaire d’histoire et de géographie ecclésiastiques 23, 1990, 1076-1078

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(2) Friedrich Zoepfl, Das Bistum Augsburg und seine Bischöfe im Mittelalter, 1955, 91-96

Neue deutsche Biographie 8, 1969, 336 f.

Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg 1, 1985, 276-303 (mit Nachträgen)

Lexikon des Mittelalters 4, 1989, 2080

Dictionnaire d’histoire et de géographie ecclésiastiques 23, 1990, 1078-1080

Michael Horn, Zur Geschichte der Bischöfe und Bischofskirche von Augsburg, in: Die Salier und das Reich 2, 1991, 251-267

Mechthild Black-Veldtrup, Kaiserin Agnes, 1995.
(3) Friedrich Zoepfl, Das Bistum Augsburg und seine Bischöfe im Mittelalter, 1955, 284-294

Klaus Graf, Bischof Heinrich von Schönegg und Schwäbisch Gmünd, in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 15 (1981), 216-220.