Flößerei

Autor: Prof. Dr. Rolf Kießling

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Im Stadtrecht von 1276 für den Lech nachweisbar mit Haunstetten als wichtiger Zwischenstation (Am Floßgraben), seit 1301 auf der Wertach. Diverse Verträge über Durchfahrtsrechte wurden von Kaiser Ludwig IV. 1346 privilegiert. Insbesondere die Lechflößerei ab Füssen entwickelte sich zu einer wichtigen Verkehrsader zur Versorgung der Stadt mit Holz, Steinen, aber auch zum Transport von Handelsgütern (u. a. Wein, Baumwolle; Floßmeister). Die Floßordnung von 1446 legte die Löhne für Weiterfahrten bis Regensburg fest, seit 1580 war die Frachtflößerei bis Wien zugelassen. Die notwendigen Lechverbauungen und Kanalableitungen wurden 1418 von Kaiser Sigismund abgesichert und damit auch die ständigen Auseinandersetzungen mit dem Nachbarn Bayern eingeschränkt; doch auch später kam es zeitweise zu Einfuhrsperren. Als Gewerbe florierte in Augsburg vor allem die Holzversorgung noch bis Ende des 19. Jahrhunderts (in den 1830er Jahren durchschnittlich 3200 Flöße und Flitschen, in den 1880er Jahren noch 1334 Flöße); 1914 wurde sie eingestellt. Die Flöße wurden über den Stadtbach zum Roten Tor und über den Proviantbach vor das Jakobertor zu Holzlagerplätzen herangetriftet.

Literatur:

Josef Deißer, Trift und Flößerei auf Lech und Wertach, in: Alt-Füssen 3 (1927), Nr. 20/21-23/24, 4 (1928), Nr. 1/2-7/8

Ernst Neweklowsky, Die Schiffahrt und Flößerei im Raume der oberen Donau 1, 1952, 548-552

Rolf Kießling, Augsburgs Wirtschaft im 14. und 15. Jahrhundert, in: Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 172

Karl Filser, Lechflößerei, in: Aufbruch ins Industriezeitalter 2, 1985, 226-237

Ders., Flößerei auf Bayerns Flüssen, 1991.

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