Brunnenwerke
Autoren: Prof. Dipl.-Ing. Wilhelm Ruckdeschel, Redaktion
Stand/Quelle/Datum: 21.3.2011
- Bis ins späte 19. Jahrhundert Bezeichnung für die Pumpwerke der städtischen Wasserversorgung. In Augsburg gab es vom Spätmittelalter bis 1879 insgesamt sieben Brunnenwerke, die das gesamte Altstadtgebiet versorgten: Das Hauptwerk am Roten Tor mit drei Wassertürmen (1416-1879; für die obere und mittlere Stadt) sowie, mit je einem Wasserturm, das Untere Brunnenwerk am Mauerberg (16. Jahrhundert - 1879; für die untere Stadt), die beiden Jakober-Brunnenwerke an der östlichen Stadtmauer (1609-1879; für die Jakobervorstadt) und die drei kleinen Brunnenwerke am Vogeltor (1538-1879, bei der ehemaligen Eichanstalt), Beim Schnarrbrunnen (17. Jahrhundert - 1843) und beim Kloster Maria Stern (17. Jahrhundert - 1843; für das Lechviertel). Die wasserradgetriebenen Kolbenpumpen wurden gespeist aus dem von Süden kommenden Brunnenbach. Seit dem 19. Jahrhundert diente er, verstärkt durch Lechwasser, nur noch als Triebkraft (Lechkanäle); das Saugwasser hingegen wurde aus Quellen und Grundwasserbrunnen der Stadt entnommen.
Literatur:
Franz Joseph Kollmann, Die Wasserwerke von Augsburg, 1850, 72 ff.
Wilhelm Ruckdeschel, Die Brunnenwerke am Roten Tor zu Augsburg, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 69 (1975), 61-90
Ders., Das Untere Brunnenwerk zu Augsburg durch vier Jahrhunderte, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 75 (1981), 86-113
Wilhelm Ruckdeschel, Technische Denkmale in Augsburg, 1984, 21-46
Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 52-58, 462
Wilhelm Ruckdeschel, Industriekultur in Augsburg, 2004, 13-36.