Wolff

Jeremias, * 1.10.1663 Augsburg, † 28.5. 1724 Augsburg, Automatenbauer, Kunstverleger

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Sohn eines Kramers. Besuchte einige Jahre lang das Gymnasium bei St. Anna, anschließend Uhrmacherlehre. Heiratete 1689 als 'Cramer' Judith Danckenmeier (fünf Kinder) und 1722 in zweiter Ehe Judith Ditscher. Arbeitete anfangs als Figurenautomatenbauer. 1693 wegen Fehlens von Meistergerechtigkeit und Zugehörigkeit zur Schmiedezunft Verbot der Produktion derartiger Automaten durch den Rat. Der daraufhin von ihm gegründete Kunstverlag entwickelte sich zu einem der führenden in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, dem Augsburger und auswärtige Künstler als zeichnende Maler, Architekten und Kunsthandwerker, als Kupferstecher und Drucker zur Verfügung standen. Verlagssortiment mit Schwerpunkten bei emblematisch-allegorischen Stichfolgen, dekorativer und kunstgewerblicher Graphik, Architekturbüchern, Vedutenwerken sowie historischen, naturwissenschaftlichen und religiösen Werken; Abnehmer in ganz Europa. Sein Schwiegersohn und Nachfolger Johann Balthasar (II) Probst (* 30.11.1689 Augsburg, begraben 13.12.1750) sowie dessen Nachkommen führten den Verlag bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts fort.

Literatur:

Werner Schwarz, Vom ’stimpelnden’ Uhrmacher zum Kunstverleger, in: Augsburger Buchdruck und Verlagswesen, 1997, 587-620

Augsburger Buchdruck und Verlagswesen, 1997.