St. Leonhard

Autoren: Prof. Dr. Peter Rummel, Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Angeblich 1241 von der Familie Ilsung an der ehemaligen Judengasse (heute: Karolinenstraße 21) errichtete Kapelle. Während das Anwesen 1422 in den Besitz der Welser überging, gehörte die 1503 von den Welsern restaurierte und erweiterte Kapelle bis 1550 der Stadt. Es bestand eine eigene Kaplanei. Später wurde die Kapelle profaniert und diente zeitweise als Eisenlager. 1913-1944 beherbergte sie ein gehobenes Speiselokal (’Leonhardskapelle’). Die im Februar 1944 beschädigten spätgotischen Gewölbe wurden 1958 planmäßig abgebrochen und, wie der Höchstetter-Erker (Hoechstetterhaus), in das von Raimund von Doblhoff erbaute Senioratsgebäude der Fuggerei integriert (1965).
  • Leonhardsberg (Jakobervorstadt-Nord, Amtlicher Stadtplan K 8).

Literatur:

J. M. von Welser, Die ehemalige St. Leonhards-Capelle in Augsburg, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 2 (1875), 152-171

Tilmann Breuer, Die Stadt Augsburg. Kurzinventar, 1958, 56

Peter Rummel, Katholisches Leben in der Reichsstadt Augsburg (1650 - 1806), in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 18 (1984), 57

Franz Häußler, Augsburg, 1984, 30 f.

Ders., Augsburg 1930-1955, 1993, 86 f.