Prestel

Rudolf, * 27.8.1898 [Augsburg-] Göggingen, † 19.8.1979 Leonberg (begraben in Augsburg)

Autoren: Günther Grünsteudel, Gernot Römer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Schulbesuch in Augsburg. Nach schwerer Kriegsverletzung 1918-1923 Jurastudium in München, 1924 Promotion in Erlangen. 1926-1936 wissenschaftlicher Referent beim Deutschen Verein für Öffentliche und Private Fürsorge. 1937 Magistratsrat in der städtischen Sozialverwaltung in Frankfurt/Main. Nach Kriegsende zunächst entlassen (NSDAP-Mitglied); 1946 entnazifiziert. 1946-1966 berufsmäßiger Stadtrat und Sozialdezernent in Frankfurt. Besondere Verdienste um die Einrichtung von Sozialstationen; diese von Prestel entwickelte und verwirklichte Idee wurde bald in vielen anderen deutschen Städten nachgeahmt. 1948/49, während der Berlin-Blockade, Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Hilfswerks Berlin (Sammeln von Bar- und Sachspenden zur Erleichterung des täglichen Lebens in West-Berlin, Verschickung erholungsbedürftiger Kinder in die Bundesrepublik etc.), das 1955 in eine Stiftung umgewandelt wurde und u. a. auch den Anstoß zur Schaffung der Fernsehlotterie ’Ein Platz an der Sonne’ gab. Seit 1960 Bau von Familienferiendörfern für bedürftige Berliner in Bayern. 1958 Ehrenplakette, 1966 Freiherr-vom-Stein-Plakette der Stadt Frankfurt, 1978 Stadtältester. 1973 Ernst-Reuter-Plakette der Stadt Berlin. 1980 Benennung des Rudolf-Prestel-Hauses (Altenheim) in Frankfurt.

Literatur:

Eine Initiative für Berlin, 1983

Ja zu Berlin, die Stiftung Hilfswerk Berlin 1948-1991, 1991

Frankfurter Biographie 2, 1996, 153 f.