Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

(NSDAP)

Autor: Dr. Gerhard Hetzer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Die NSDAP trat mit dem Selbstverständnis einer Errettungsbewegung für Deutschland aus der Knechtung durch die Siegermächte des Ersten Weltkriegs und die Parteien der Weimarer Republik an, um einen Führerstaat auf völkischer Grundlage unter Ausschaltung aller als internationalistisch und jüdisch erachteter Einflüsse zu errichten. Hierbei kam dem Führer-Gefolgschafts-Verhältnis zu Adolf Hitler eine entscheidende Funktion zu. Vorläufer vor 1919 waren auch auf lokaler Ebene kleinere antisemitische (Reichshammerbund) und alldeutsche Gruppen. Hitler sprach im Januar 1921 erstmals öffentlich in Augsburg, wo die Entwicklung der NSDAP bis 1923 allerdings durch die Konkurrenz von Otto Dickels ’Deutscher Werkgemeinschaft’ behindert wurde. Nach dem Betätigungsverbot vom November 1923 sammelten sich die Anhänger in Nachfolge- (Völkischer Block, Großdeutsche Volksgemeinschaft) und Tarnorganisationen. Im März 1925 wurde in Augsburg eine neue Ortsgruppe gegründet, die seit 1928 starken Zustrom besonders auch von jüngeren Leuten aus allen sozialen Schichten erfuhr. Als halbmilitärische Verbände wurden die SA und SS ausgebaut, seit 1930 entwickelten sich weitere Gliederungen und begleitende Verbände (Hitlerjugend, NS-Frauenschaft, Nationalsozialistisches Kraftfahr-Korps usw.). Ende 1932 hatte die NSDAP in Augsburg 1800 Mitglieder, im gleichen Jahr Erhebung der Ortsgruppe zum Partei-Kreis im Rahmen des Gaues Schwaben. Kreisleiter für Augsburg-Stadt war 1932-1945 der Bauführer Gallus Schneider (1897-1975), dem im Sommer 1933 22, nach dem großen Mitgliederzuwachs seit 1937 dann 1938 29 Ortsgruppen unterstanden. 1941 über 20.000 Parteigenossen im Stadtgebiet, die Mitgliederzahl der NS-Wohlfahrt lag um diese Zeit bei rund 39.000. Seit Dezember 1933 saßen im Stadtrat nur noch Mitglieder der NSDAP (1929: 3, im April 1933: 14 Mandate), nachdem alle anderen Parteien aufgelöst worden waren. Der breitgefächerte Apparat von Partei und Parteigliederungen war im späteren Verlauf des Krieges starker personeller Auszehrung unterworfen, der Einfluss auf die Bevölkerung schwand mit der immer bedrohlicheren militärischen Lage. Nach der Besetzung durch amerikanische Truppen Auflösung und Verbot der Partei, Verhaftung der sogenannten Hoheitsträger und weiterer Funktionäre sowie (meist nur vorübergehende) Entlassung vieler Parteimitglieder in Verwaltungen und Privatwirtschaft.

Literatur: