Kröll & Nill GmbH & Co.
(Annastraße 19)
Autoren: Günther Grünsteudel, Franz Schreiber
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- 1874 gründeten Franz Kröll und Konrad Nill, Vertreter einer Baseler Seidenfabrik, das Unternehmen für Weißwaren (Aussteuerartikel) und Teppiche; sie kauften das Anwesen Lit. D 275 (Philippine-Welser-Straße 8). 1891 ging die Firma in den Alleinbesitz der Familie Nill über. 1897 Erwerb der beiden historischen Fuggerhäuser Lit. D 254 und 280 zwischen Philippine-Welser- und Annastraße. 1898/99 Umgestaltung des Doppelgebäudes durch Jean Keller unter Erhaltung kunsthistorisch wertvoller Bestandteile (gotische Portale, Sandsteingewölbe, Erker der ’Goldenen Schreibstube’ Jakob Fuggers des Reichen). Nach 1919 bedeutendes Spezialgeschäft unter Hinzunahme von Herren-, Damen- und Kindermode. 1944 völlige Zerstörung (bis auf zwei spätgotische Portale). Wiederaufbau 1949/51. Erweiterungen 1951/54, Modernisierung 1968. Die 1968 freigelegten Wandfresken im benachbarten Pfettner-Haus (15. Jahrhundert) sind nur von Kröll & Nill aus zugänglich. Die heutige Angebotspalette reicht von Heimtextilien, Tapeten, Teppichen über Haustextilien bis hin zu Herren- und Damenkonfektion. 1991 Gründung eines Einrichtungshauses (Zeuggasse 7). 1997 Filiale in Landsberg, Übernahme der 1936 gegründeten Firma Holzapfel und Mehrheitsgesellschafter des Textilhauses Lindner GmbH (Augsburg-Lechhausen).
Literatur:
Heinz Friedrich Deininger, Vom einstigen Fuggerhaus zum heutigen Geschäftshaus, Kröll & Nill, in: Bayerisch-Schwäbische Wirtschaft 29 (1974), 287 f.
Astrid Debold-Kritter, Augsburg in frühen Photographien 1860-1914, 1979, 128 f.
Alte Firmen der Stadt und der Wirtschaftsregion Augsburg, 1993, 170-172
Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 68 f.