Köplin
Jakob, * 1524 Lengenfeld/Landsberg, † 8.2.1600 Augsburg, Abt von St. Ulrich und Afra 1548-1600
Autor: Prof. Dr. Wilhelm Liebhart
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- Mit 24 Jahren der jüngste Abt in der Geschichte, galt er nach 52-jähriger Amtszeit als ’zweyter Schöpfer’ des Klosters. Nach elfjährigem, durch die Reformation bedingtem Exil kehrte der Konvent 1548 aus Unterwittelsbach (Aichach) zurück. Neuweihe von Kirche und Kloster am 10./11.8.1548. Köplin führte seitdem das Kloster zu wirtschaftlicher und geistiger Blüte. Erwarb im Herzogtum Bayern für 45.000 Gulden Güter und Hofmarksrechte. Seine gesamte Amtszeit war bestimmt von Streitigkeiten mit Bischof und Hochstift um das Hochgericht in Haunstetten (seit 1555), die Exemtion (seit 1557) und die Reichsunmittelbarkeit und Reichsstandschaft des Klosters (seit 1577). Das Ziel, der Aufstieg zum Reichsstift, gelang trotz Unterstützung durch Kaiser Rudolf II. nur einseitig; immerhin erhielt die Abtei 18 Kaiserurkunden. Bis 1600 brachte er den Neubau von Klosterkirche und Turm zum Abschluss. Förderte eine Nachblüte des Klosterhumanismus (Humanismus), vertreten durch Johann Merk, M. Besch (seit 1581 Abt in Metten), B. Furtenbach (1585-1599 Abt von Lambach), Gregor Gastel, Johannes Dreher, O. Schadutz und Karl Stengel.
Literatur:
Placidus Braun, Geschichte der Kirche und des Stiftes der Heiligen Ulrich und Afra in Augsburg, 1817, 315 f.
Wilhelm Liebhart, Die Reichsabtei St. Ulrich und Afra zu Augsburg, 1982, 182-197
Norbert Hörberg, Libri sanctae Afrae, 1983, 38.