Kempter

Karl, * 17.1.1819 Limbach/Günzburg, † 11.3.1871 Augsburg, Komponist, Organist

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Sohn eines Lehrers. Ab 1831 Orgelunterricht bei dem Organisten an St. Ulrich und Afra, Johann Michael Keller, dessen Stelle er 1837 übernahm. 1839 Organist am Dom neben Keller als Domkapellmeister, 1865 dessen Nachfolger. Im Oktober 1867 Schlaganfall und Amtsaufgabe. Komponist vor allem liturgischer Musik (Messen, Vespern, Litaneien etc.), die vielfach speziell für die Bedürfnisse von Landchören konzipiert war (volkstümliche Haltung, leichte Ausführbarbeit) und dadurch weite Verbreitung fand. Im Gefolge der liturgischen Reformen der 1860er Jahre (’Caecilianismus’) verschwanden seine Werke aus der kirchenmusikalischen Praxis. Die 1851 im Augsburger Dom uraufgeführte ’Pastoralmesse’ für Soli, Chor und Orchester op. 24 (’Kempter-Messe’) wird in Augsburg und Umgebung (aber auch andernorts) bis heute in der Weihnachtszeit aufgeführt. Gab eine Sammlung deutscher Kirchenlieder für die Diözese Augsburg heraus.

Literatur:

Galerie berühmter Pädagogen, verdienter Schulmänner [...] und Componisten [...] 1, 1859, 342-345

Allgemeine deutsche Biographie 51, 1906, 112-114

Andreas Weissenbäck, Sacra Musica, 1937, 212

Franz Krautwurst / Wolfgang Zorn, Bibliographie des Schrifttums zur Musikgeschichte der Stadt Augsburg, 1989.

Karl Kempter: Pastoralmesse