Hubmaier

Balthasar (Pacimontanus), * um 1485 Friedberg bei Augsburg, † 10.3.1528 Erdberg/Wien, Täufer

Autor: Dr. Günter Hägele

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Lateinschule in Augsburg. Seit 1503 als Augsburger Kleriker Studium in Freiburg bei Johann Eck, dem er 1512 nach Ingolstadt folgte. Dort Promotion zum Dr. theol., Universitätslehrer und Pfarrer an der Liebfrauenkirche. 1516 Domprediger in Regensburg, dort maßgeblich an der Vertreibung der Juden beteiligt. Wandte sich um 1523 der Täuferbewegung (Täufer) zu. Von Waldshut aus richtete er am 1.7.1525 ein Sendschreiben über die Kindertaufe an die Kirchen von Regensburg, Ingolstadt und Friedberg und führte dort die Täuferreformation durch. Als Waldshut Ende 1525 nach Eroberung wieder katholisch wurde, floh Hubmaier über Zürich nach Augsburg, wo er in den ersten Maitagen 1526 Hans Denck taufte. Verließ die Stadt wieder im Juni 1526. 1528 als Anhänger der chiliastischen Lehre Thomas Müntzers verbrannt.

Literatur:

Torsten Bergsten, Balthasar Hubmaier, 1961

Neue deutsche Biographie 9, 1972, 703

J. Denny Weaver, Hubmaier versus Hut on the work of Christ, in: Archiv für Reformationsgeschichte 82 (1991), 171-192

Mira Baumgartner, Die Täufer und Zwingli, 1993, 63-92

Eddie L. Mabry, Balthasar Hubmaier's doctrine of the church, 1994

Hans Schwarz, Balthasar Hubmaier, Toleranz in einer antitoleranten Zeit, in: Reformation und Reichsstadt, 1994, 89-99

Lexikon für Theologie und Kirche 5, 31996, 295 f.

Biographisches Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität München 1, 1998, 192 f.