Hochablass
(Spickelstraße)
Autor: Prof. Dipl.-Ing. Wilhelm Ruckdeschel
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- Großes Lechwehr im Südosten bei Flusskilometer 47. Erste Erwähnung 1346. Bis zu seiner Zerstörung am 16.6.1910 durch Hochwasser schrägliegendes Streichwehr in Holz-Stein-Konstruktion mit Floßgasse. Wiedererrichtung 1911/12 als querliegende Stahlbetonkonstruktion mit festen sowie beweglichen und regelbaren, elektromotorisch betriebenen Walzen- und Schütztafelwehren sowie Kiesschleuse, Fußgängersteg (seit 1931) und Getriebehäuschen samt Glockenturm (Otto Holzer). Letzte Sanierung 1968-1972. Stauziel 484,5 m über NN; Stauhöhe 6,3 m. Zwei Denkmalfiguren am westlichen Brückenkopf, der ’Flößer’ und die ’Spinnerin’, symbolisieren die Bedeutung von Fluss und Wehr. Die ebenfalls westlich gelegene Hochablassgaststätte, seit der Jahrhundertwende ein beliebtes Ausflugsziel, wurde im April 1979 aus Gründen des Trinkwasserschutzes abgebrochen. Am Hochablass wird der Hauptstadtbach (heute 36m3/s; Lechkanäle) abgeleitet.
- Ablassweg, benannt nach dem Hochablass (um 1921, Spickel, Amtlicher Stadtplan L 10).
Literatur:
Franz Joseph Kollmann, Der Lech-Ablaß bei Augsburg, 1839
Anton Werner, Die Wasserkräfte der Stadt Augsburg, 1905
G. Mayer, Die Lechhochwasser-Katastrophe 1910, 1914
Astrid Debold-Kritter, Augsburg in frühen Photographien 1860-1914, 1979, 157
Wilhelm Ruckdeschel, Technische Denkmale in Augsburg, 1984, 64-76
Franz Häußler, Augsburg-Album, 1990, 132-137
Augsburg zu Fuß, 1993, 143-145
Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 416 f.