Hertel

Johann Friedrich Albert von, * 8.6.1823 Augsburg, † 30.1.1900 Augsburg, Unternehmer, Magistratsrat

Autoren: Günther Grünsteudel, Dr. Josef Mančal

Stand/Quelle/Datum: 24.6.2013

  • Der Kaufmannssohn erhielt seine Ausbildung in Nürnberg und London. 1847/48 zunächst Teilhaber und dann Inhaber der Spezerei- und Farbwarenhandlung Gebr. Körber seines Schwiegervaters Christian Gottfried Körber. 1857 beteiligte er sich mit 35.000 Gulden an der Umwandlung der Reichenbach'schen Maschinenfabrik in die Maschinenfabrik Augsburg AG. Sein Interesse galt aber auch anderen unternehmerischen Entwicklungen wie der Gesellschaft für Gasindustrie (1863, Gasversorgung). Aufsichtsratsvorsitzender der Zwirnerei und Nähfadenfabrik Göggingen (Ackermann), der Spinnerei und Weberei Haunstetten und 1898 der M.A.N. Kommunalpolitische Verantwortung übernahm er als Gemeindebevollmächtigter und Magistratsrat (1860-1899). 1857-1900 war er Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer Augsburg. Ab 1865 war er auch Ausschussmitglied des Deutschen Handelstages in Berlin und als solcher beteiligt am Übergang vom Freihandel zum Schutzzollsystem. 1891 Verleihung des Kronenordens und Personaladel; 1893 Kommerzienrat. Mit seinem Testament vom 16.11.1885 rief er u. a. eine nach ihm benannte Stiftung ins Leben.
  • Hertelstraße (1959, Kriegshaber, Amtlicher Stadtplan G 8).

Literatur:

Anton Werner, Die örtlichen Stiftungen für die Zwecke des Unterrichts und der Wohltätigkeit in der Stadt Augsburg, Ergänzungsheft, 1912, 7

Wolfgang Zorn / Leonhard Hillenbrand, Sechs Jahrhunderte schwäbische Wirtschaft, 1969, 414

Doris Pfister, Johann Friedrich Albert von Hertel, in: Bayerisch-Schwäbische Wirtschaft 48 (1993), H. 6, 17.