Haas

Joseph, * 19.3.1879 Maihingen/Ries, † 30.3.1960 München, Komponist

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 24.6.2013

  • Sohn eines Lehrers. 1889-1892 Besuch des Gymnasiums bei St. Stephan. Ab 1892 Präparandenschule in Mindelheim, 1895-1897 Lehrerseminar in Lauingen. 1898-1900 Volksschullehrer in Augsburg; Kontrapunktstudien bei Wilhelm Weber an der Augsburger Musikschule. Ab 1900 Lehrer in München. Seit 1904 Kompositionsschüler Max Regers, dem er 1907 nach Leipzig folgte, wo dieser eine Professur erhalten hatte. Schon früh als Komponist erfolgreich, anfangs gefördert von Reger. 1911-1921 Dozent (seit 1917 Professor) für Komposition am Stuttgarter Konservatorium. Im September 1921 außerordentlicher, seit 1924 ordentlicher Professor und Leiter der Kompositionsklasse an der Akademie der Tonkunst in München; ab 1925 auch Leiter der Abteilung für Katholische Kirchenmusik. 1930 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. 1946-1950 Präsident der Hochschule für Musik, München. Zahlreiche Ehrungen, u. a. 1952 Großes Bundesverdienstkreuz; 1953 Ehrendoktor des Pontificio Istituto di Musica Sacra, Roma, 1954 der Universität München. Sein Kompositionsstil unterscheidet sich in seiner bewussten ’Einfachheit’ deutlich von dem des kühnen Harmonikers und Kontrapunktikers Reger. Im Zentrum seines Schaffens steht, obwohl er auch zahlreiche instrumentale Werke hinterließ, die Vokalmusik: Sololied, Chorwerke, zwei Opern und nicht zuletzt Kirchenmusik; besonders weit verbreitet waren die ’Speyerer Domfestmesse’ op. 80 und die ’Münchner Liebfrauenmesse’ op. 96; seine ’Deutsche Weihnachtsmesse’ op. 105 schrieb er auf Texte seines Freundes Peter Dörfler.
  • Joseph-Haas-Straße (Am Schäfflerbach, Amtlicher Stadtplan L 9).

Literatur:

Mitteilungsblatt der Joseph-Haas-Gesellschaft 1 (1950) ff.

Karl Laux, Joseph Haas, 1954

Neue deutsche Biographie 7, 1966, 376

Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben 10, 1973, 361-379

Franz Krautwurst / Wolfgang Zorn, Bibliographie des Schrifttums zur Musikgeschichte der Stadt Augsburg, 1989

Joseph Haas. Verzeichnis sämtlicher Werke, 1990

Joseph Haas, 1994

Siegfried Gmeinwieser, Joseph Haas, ein Komponist aus dem Ries, in: Rieser Kulturtage 10 (1994), 495-507

Lebensbilder aus dem Ries, 2002, 554-573

Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Personenteil 8, 22002, 339 f.

Siegfried Gmeinwieser, Joseph Haas, in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 39 (2005), 495-506.