Fäustle

Johann Nepomuk von, * 28.12.1828 Augsburg, † 17.4.1887 München, Verwaltungsjurist

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 23.12.2011

  • Besuch des Gymnasiums bei St. Stephan. Studium der Rechtswissenschaft in München. Gründete am 6.3.1848 mit einigen Kommilitonen den 'Öffentlichen Verein', die heutige Burschenschaft 'Danubia' München. Nach der Promotion 1851 Gerichtsreferendar in Neuburg/Donau, 1857 Gerichtsassessor beim Bezirksgericht Augsburg, 1858 Rat beim Bezirksgericht Donauwörth, 1860 Assessor beim Appellationsgericht Neuburg, 1862 Vorstand des Münchener Stadtgerichts und 1865 Referent im Justizministerium und Landtagskommissar. 1870 Ministerialrat. 1871-1887 bayerischer Justizminister in Nachfolge von Johann von Lutz. 1872 Erhebung in den bayerischen persönlichen Adelsstand. Im gleichen Jahr Mitglied des deutschen Bundesrats und des Justizausschusses; hatte an der Erarbeitung der neuen deutschen Justizgesetzgebung wesentlichen Anteil, deren Einführung in Bayern er auch leitete; Verdienste um die Reform des bayerischen Justizwesens. 1875-1881 Mitglied der zweiten Kammer des Bayerischen Landtags für den Bezirk Kempten (Liberaler).

Literatur:

Walter Schärl, Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft 1806-1918, 1955, Nr. 14

Neue deutsche Biographie 4, 1959, 743

Gregor Biebl, Bayerns Justizminister v. Fäustle und die Reichsjustizgesetze, 2003.