Brahe

Tycho, * 14.12.1546 Knudstrup (Dänemark), † 24.10.1601 Prag, Astronom

Autor: Inge Keil

Stand/Quelle/Datum: 18.8.2009

  • Hielt sich von April 1569 bis April 1570 bei dem Goldschmied Lorenz Thenn in Augsburg auf, bei dem er alchemistische Experimente kennenlernte. Befreundet mit Hieronymus Wolf und den Brüdern Hainzel, für die er neue Instrumente (Sextant, Quadrant) entwarf (Sternwarte). Außerdem ließ er eine große Globuskugel aus Holz anfertigen. 1575 weilte er nochmals auf der Durchreise in Augsburg. Nach seiner endgültigen Rückkehr nach Dänemark erhielt er die Insel Hven zum Lehen und errichtete dort eine Sternwarte mit den besten Instrumenten der damaligen Zeit. Seine exakten Beobachtungsergebnisse nutzte Kepler bei der Berechnung der Planetenbahnen.

    Im sog. Gögginger Turm (Römerturm) wurde 2007 von Prof. Manfred Hirt und seinem Freundeskreis ein kleines Tycho-Brahe-Museum eingerichtet. Es enthält ein Modell des Quadranten im Maßstab 1:5 und zahlreiche Schautafeln. Der im 19. Jahrhundert erbaute Turm steht etwa an der Stelle des Landgutes von Paulus Hainzel, wo dieser den großen, von Tycho Brahe entworfenen Quadranten aufstellen ließ. Der Turm ist nur vom Kurpark aus zugänglich.

Literatur:

John Louis Emil Dreyer, Tycho Brahe, deutsch, 1894, 31-39, 85 f. (ND 1972)

Tycho Brahe, Opera omnia 7, 1924

10, 1923, 16-37 (ND 1972)

Inge Keil / Helmut Zäh, Die Aufenthalte Tycho Brahes in Augsburg 1569/70 und 1575, in: Beiträge zur Astronomiegeschichte 7, 2004, 45-98

Diess., Tycho Brahe (1546-1601) und seine Beziehungen zu Augsburg, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 97 (2004), 2005, 139-193

Volker Witt, Tycho Brahe in Augsburg, in: Sterne und Weltraum 2008, H. 9, 104 f.