Böcklin

Kaufmannsfamilie

Autor: Prof. Dr. Mark Häberlein

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Der Begründer des Vermögens der Familie war Pankraz Böcklin († 1545), der 1503 Mitglied der Salzfertigerzunft wurde. 1527-1544 war er Zwölfer, 1533/34 Zunftmeister der Salzfertiger. Böcklin hatte Handelsverbindungen nach Südtirol und erwarb ein Haus in Bozen, das fast 100 Jahre lang in Familienbesitz blieb. Sein Sohn und geschäftlicher Alleinerbe Christoph († 1590) und dessen Söhne Christoph d. J., Daniel, David und Tobias führten das Unternehmen, dessen Schwerpunkt der Handel mit Oberitalien blieb, bis in die ersten Jahre des 30jährigen Krieges erfolgreich weiter. Daniel gehörte 1618 zu den 20 größten Steuerzahlern Augsburgs. Sein Sohn Tobias kooperierte als Bürgermeister während des 30jährigen Krieges mit der schwedischen Besatzungsmacht und musste deshalb nach Ende der Schwedenzeit aus der Stadt fliehen. 1630 mussten die Böcklin auch die ’Großen Gewölbe’ in Bozen aufgeben.

Literatur:

Josef Hagl, Entwicklung des Augsburger Großkapitals […] 1540-1618, München Diss. 1924, 75-78

Friedrich Blendinger, Augsburger Handel im 30jährigen Krieg, in: Wirtschaftskräfte und Wirtschaftswege 2, 1978, 293 f.

Mark Häberlein, Familiäre Bindungen und geschäftliche Interessen, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 87 (1994), 39-58

Augsburger Eliten des 16. Jahrhunderts, 1996, 55-65.