Bair

Goldschmiedefamilie

Autoren: Günther Grünsteudel, Inge Keil

Stand/Quelle/Datum: 15.11.2011

  • 1) Gregor (Pair, Beyer), * Meran, † 1604 Augsburg. Nach Stationen in Nürnberg, Straßburg und Salzburg 1566 Heirat in Augsburg, Meisterrecht 1573. Mehrere Aufträge des Wiener Kaiserhofs. 1603 Mitglied im Großen Rat.
 
  • 2) Hans Jakob, * um 1566 Augsburg, † 1628 Augsburg Sohn von 1). Heirat mit der Goldschmiedetochter Susanna Kicklinger und Meisterrecht 1603. In seiner Werkstatt arbeitete 1605/09 Albrecht von Horn. 1615/18 Vorgeher, 1622/26 Geschaumeister der Zunft. Im frühen 17. Jahrhundert führender Meister in Augsburg auf dem Gebiet der Goldschmiedeplastik. Bedeutende Aufträge für Kirchensilber (vielfach verloren): u. a. 1606 Prunkampel des Augsburger Doms (eingeschmolzen), 1611/12 Prachtmonstranz des Eichstätter Doms, 1613/14 und 1623 Silberfiguren für die Münster in Konstanz und St. Gallen. Von einem Silberaltar mit Statuen für König Sigismund III. von Polen (1628/29) sind nur drei Figuren, eine Madonna (von Jakob? und Hans Andreas Anthoni) und zwei Engel (von Bair), erhalten; der Altar wurde fertiggestellt von Bairs Sohn Hans Jakob (II, † 1638 Augsburg, Meister 1629), dessen Sohn Johann Jakob (* 17.3.1636 Augsburg, † 16.4.1675 Öhringen) 1666-1669 Diakon an der Barfüßerkirche war.

Literatur:

Joseph Friedrich Rein, Das gesamte Augspurgische Evangelische Ministerium in Bildern und Schrifften, 1749, 147

Augsburger Barock, 1968, 286-288

Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868, 1980, 1168

Welt im Umbruch 2, 1981, 290-300

Silber und Gold, 1994, 310-319, VIII f.

Helene Burger / Hermann Erhard / Hans Wiedemann, Pfarrerbuch Bayerisch-Schwaben, 2001, 10.