Augsburger Buntweberei

Autoren: Günther Grünsteudel, Prof.Dr. Wolfgang Zorn

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1865 gründete Ludwig August Riedinger am Senkelbach eine ‚Mechanische Weberei’ mit 200 Webstühlen. Infolge steigenden Bedarfs an Buntgeweben wurde die Produktion auf Buntweberei beschränkt: 1869 Bau einer Spinnerei, Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt. Im gleichen Jahr Erwerb von Friedrich Churs Mechanischer Spinnerei am Senkelbach, die in der Folge bis zum Konkurs (1877) für Riedinger produzierte. Die Weberei zählte 1873 572 Webstühle und 745 Arbeiter sowie 49 Angestellte. Hergestellt wurden v. a. farbiges Bettzeug, Futterstoffe, Kleider- und Blusenstoffe, Barchent und Trikots. Im September 1880 Umwandlung in eine AG unter dem Namen ‚Augsburger Buntweberei vorm. L. A. Riedinger’. Seit 1935 lag die Aktienmehrheit beim Dierig-Konzern. 1939 Namensänderung in ‚Augsburger Buntweberei Riedinger’. Nach fast völliger Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bis 1949 Wiederaufbau. 1946 Gründung der Schwäbischen Damenkleiderfabrik. 1952 Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der ‚Aura-Weberei GmbH’ Augsburg. 1963 Gründung eines Strickereibetriebs für Jersey-Meterware. 1964 Umbenennung in ‚Riedinger Textil-AG’, 1971 ’Riedinger Jersey AG’, seit 1982 ’Riedinger Ekatit Verwaltungs AG’; 1993 wurde das Konkursverfahren eingestellt.

Literatur:

Josef von Graßmann, Die Entwicklung der Augsburger Industrie im neunzehnten Jahrhundert, 1894

100 Jahre Riedinger, 1965

Wolfgang Zorn, Handels- und Industriegeschichte Bayerisch-Schwabens 1648-1870, 1961, 172.