Zeckel

Goldschmiedefamilie

Autor: Dr. Hannelore Müller

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Der bedeutendste Vertreter der Goldschmiedefamilie war Johannes Zeckel (* Woykewitz/Mähren, † 1728 Augsburg). Nach Lehre um 1676 in Wien Geselle in Augsburg bei Michael Mair. Meister 1691, Geschaumeister 1703/07 und 1724/28, Vorgeher 1708/12 und 1714/16. Mitglied des Großen Rats. Viele seiner für die katholische Kirche geschaffenen, oft reich mit Edelsteinen und Emails besetzten Prunkgeräte (Kelche, Monstranzen, Ciborien, Messgarnituren) sind erhalten. Am bekanntesten wurde die 1708 nach Ingolstadt gelieferte Lepanto-Monstranz. Erwarb sich auch als Silberplastiker Ruhm (Statuen in Freiburg und Würzburg). Von seinem Sohn Johann Michael (* Augsburg, † 1782, Meister 1722) wurde nur ein Messkelch in Weissenau bekannt. Johann Carl Leonhard Zeckel (* 1726 Augsburg, † um oder nach 1809, Meister 1754) schuf nach Entwürfen von Placidus Verhelst die Silberreliefs am Kupferschrein im Sarkophag des heiligen Ulrich (St. Ulrich und Afra).

Literatur:

Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler 36, 1947, 424

Anton Werner, Augsburger Goldschmiede 1346-1803, 1913, 106 f.

Sylvia Rathke-Köhl, Geschichte des Augsburger Goldschmiedegewerbes vom Ende des 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, 1964, 56

Augsburger Barock, 1968, 378-381

Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868 3, 1980, 271 f., 341, 399.