Lustig-Prean

Karl (Pseud.: Erwin von Janischfeld), * 20.1.1892 Prachatitz/Prachátice (Böhmen), † 22.10.1965 Wien, Theaterdirektor, Opernregisseur, Publizist

Autoren: Günther Grünsteudel, Gernot Römer

Stand/Quelle/Datum: 25.8.2009

  • Sohn eines österreichischen Generals (Lustig-Prean von Preanfeld und Fella). Wurde nach dem Jura-Studium Offizier. 1918 Chefredakteur des Deutschen Volksblattes in Wien. 1919 stellvertretender Direktor und 1. Regisseur an der Wiener Volksoper. 1924 Intendant in Bozen und 1926 in Graz. 1928-1931 Intendant der Städtischen Bühnen Augsburg (Theater Augsburg), deren Ansehen er durch einen vielseitigen Spielplan und Aufführungen zeitgenössischer Werke förderte. 1931 Intendant in Bern, 1934/35 Direktor der Wiener Volksoper, 1935 Chefredakteur der Deutschen Presse in Prag. Wanderte 1937 mit seiner jüdischen Frau, der Sängerin Charlotte Silbiger (u. a. auch in Augsburg engagiert), nach São Paulo aus, wo er als Regisseur arbeitete sowie eine Schauspielschule und ein Kindertheater gründete. Als Gegner Hitlers 1943 Mitbegründer des ’Lateinamerikanischen Komitees der Freien Deutschen’. Kehrte 1948 nach Wien zurück. 1949-1959 Direktor des Konservatoriums und der Musiklehranstalten der Stadt Wien, 1950-1957 Vorsitzender des Direktionsrats der Wiener Symphoniker, 1959-1962 Intendant des Stadttheaters in Baden. 1952 Ritter der französischen Ehrenlegion, 1955 Professor, 1962 Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse, Bruckner-Ring der Wiener Symphoniker.

Literatur:

Karl Ganzer, Augsburger Theater im 20. Jahrhundert, in: Stadttheater Augsburg, 1956, 12 f.

Österreichische Musik-Zeitung 14/3 (1959), 168

17/3 (1962), 145

20/12 (1965), 663

Wilhelm Kosch, Deutsches Theater-Lexikon 2, 1960, 1310

H. Giebisch / H Gugitz, Prominenz der Republik Österreich, 1962

Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 1, 1980, 465 f.

Ernst Kobau, Die Wiener Symphoniker, 1991

Österreichisches Musiklexikon ONLINE, 8.5.2009.