Lachmann

Hedwig, * 21.8.1865 Stolp/Pommern, † 21.2.1918 Krumbach, Lyrikerin, Übersetzerin

Autoren: Edith Findel, Redaktion

Stand/Quelle/Datum: 20.8.2009

  • Ältestes von sechs Kindern des jüdischen Kantors Isaak Lachmann aus Hürben (Krumbach). Höhere Töchterschule in Krumbach. Bestand 15-jährig in Augsburg die Prüfung zur Sprachlehrerin. Ab 1882 Erzieherin in Deutschland, England und Ungarn. Seit 1889 Journalistin und Übersetzerin in Berlin. Kontakte zum Kreis um Richard und Paula Dehmel. Erster Gedichtband 1891. Lernte 1899 den jüdischen Schriftsteller und Sozialphilosophen Gustav Landauer kennen; seit 1902 gemeinsame Wohnung in Hermsdorf bei Berlin. Nach der Scheidung Landauers 1903 Heirat (zwei Töchter). Seit 1905 alljährliche Sommeraufenthalte in Krumbach, wo Hedwig Lachmann ab Sommer 1917 bis zu ihrem Tod lebte. Von Lachmann stammt u. a. die Übersetzung von Oscar Wildes ’Salome’ (1903), die Richard Strauss dem Libretto seiner gleichnamigen Oper zugrunde legte.

Literatur:

Herbert Auer, Vater und Tochter Lachmann, in: Krumbacher Heimatblätter 4/5 (1988)

Gernot Römer, Schwäbische Juden, 1990, 223-229

Brian Coghlan, Hedwig Lachmann, in: German women writers, 1993, 65-90

Jüdische Frauen im 19. und 20. Jahrhundert, 1993, 228 f.

Annegret Walz, ‚Ich will ja gar nicht auf der logischen Höhe meiner Zeit stehen’. Hedwig Lachmann, 1993

Wolfgang Kunz, Ich muß noch so vieles sagen ..., in: Ebbes 1996, H. 4, 10-12

Birgit Seemann, Hedwig Landauer-Lachmann: Dichterin, Antimilitaristin, deutsche Jüdin, 1998

Hedwig Lachmann, Vertraut und fremd und immer doch noch ich. Gedichte, Nachdichtungen und Essays, 2003

Hans Pörnbacher, Ich muß doch noch so vieles sagen. Die Dichterin Hedwig Lachmann – ein willkommener Gast in Schwaben, in: Bayern, Schwaben und das Reich, 2007, 365-371.