Fayencemanufaktur Göggingen

Autor: Dr. Hannelore Müller

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Die in zeitgenössischen Erwähnungen immer Majolikafabrik genannte Fayencemanufaktur Göggingen ist eine Gründung des Augsburger Fürstbischofs Joseph Ignaz Philipp. Mit Vertrag vom 1.10.1748 wurde als Leiter des Unternehmens der zuvor in Schrattenhofen/Ries tätige Georg Nikolaus Hoffmann bestellt. Zunächst beigeordnet war ihm der Hofbossierer Joseph Hackl († 1760), dem 1750 nach dem Ausscheiden Hoffmanns die selbstständige Führung anvertraut wurde. Das zuletzt mit Gewinn arbeitende Unternehmen wurde am 19.10.1752 aus nicht ganz durchsichtigen Gründen auf Anordnung des Fürstbischofs geschlossen. Das vorhandene Rauhgut stellte Hackl in eigener Regie fertig. Die Produktion der Fabrik war vielseitig. Ansprüche des fürstbischöflichen Hofs, vom wappenbemalten Service bis zum großen Fayenceofen, mussten ebenso erfüllt werden wie die Bedürfnisse der Bevölkerung in Schwaben, wo vor allem Walzen- und Enghalskrüge, Teller, Platten u. ä. benötigt wurden. Besonderes leistete die Fabrik in der Fertigung von Fayenceplastiken, die zum Besten gehören, was in dieser Zeit in Deutschland geschaffen wurde.

Literatur:

Konrad Hüseler, Deutsche Fayencen 1, 1956, 59

Hannelore Müller, Geschichte der fürstbischöflich-augsburgischen Majolikafabrik in Göggingen, in: Göggingen, 1969, 280-303

Michael Koch, Fayencen, in: Im Glanz des schwäbischen Kunsthandwerks 1, 1985, 56

Franz Swoboda, Die große Gögginger Fayence-Platte, 1988.

Fayencemanufaktur Göggingen: Plakette mit Wappen Bischof Josef I.