Witzka

Carl Bonaventura, * 2.11.1768 Jettingen (Schwaben), † 31.10.1848 Augsburg, Domkapellmeister

Autoren: Prof. Dr. Friedhelm Brusniak, Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 12.5.2010

  • Schulzeit in Wettenhausen und Augsburg. Theologiestudium in Dillingen. Ab 1792 Marianer und ab 1794 Vizelektor am Dom. 1795 Priesterweihe. 1796 schied er aus dem Chordienst am Dom aus und erhielt ein Benefiziat am Kollegiatstift  St.  Moritz.  Als Chorvikar und (ab 1801) Chorregent machte er St. Moritz zu einer wichtigen Pflegestätte katholischer Kirchenmusik in Augsburg in Konkurrenz zur Dommusik und deren Kapellmeister Franz Bühler. Wirkte 1803-1812 bei den Hofkonzerten von Fürstbischof Klemens Wenzeslaus als Pianist mit und leitete 1812-1829 die von Ernst Häußler 1803 gegründeten  Abonnementskonzerte, die ab 1807 unter Johann Evangelist Jaumann als Musikliebhaber-Konzerte weitergeführt worden waren. Gründete 1830 zusammen mit seinem Schüler Joseph Carl von Ahorner den ersten Augsburger ’Liederkranz’, der sich jedoch schon zwei Jahre später wieder auflöste. 1822 Nachfolger Bühlers als Domkapellmeister. Stand der Reformbewegung des Cäcilianismus fern, was zu Schwierigkeiten mit Bischof Peter von Richarz führte. Am 9.9.1839 wurde Witzkas (zweitem) Gesuch um Entlassung in den Ruhestand stattgegeben. Zu seinen bekanntesten Schülern zählt Ignaz Lachner.

Literatur:

Joseph von Ahorner, Augsburger Musikzustände seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg 1 (1874), 342-355

Franz Krautwurst, Musik im 19. Jahrhundert, in: Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 611

Franz Krautwurst / Wolfgang Zorn, Bibliographie des Schrifttums zur Musikgeschichte der Stadt Augsburg, 1989

Theodor Wohnhaas, Marginalien zur Augsburger Dommusik im 19. Jahrhundert, in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 23 (1989), 108-121

Hermann Ullrich, Johann Chrysostomus Drexel, 1991

Internationaler biographischer Index der Musik 2, 1995, 603

Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Supplement, 22008, 1143-1146.

Carl Bonaventura Witzka