Walter-Bau-AG

(Böheimstraße 8)

Autor: Dr. Rudolf Frankenberger

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1876 gründete der Ingenieur Alfred Thormann († 1895) mit dem Maurermeister Tobias Schneller (bis 1878) eine Baufirma, in die 1880 Jean Stiefel († 1907) eintrat. Großbauten entstanden: In Augsburg u. a. Glaspalast und Fabrikschloss der Mechanischen Baumwoll-Spinnerei und Weberei; außerhalb Augsburgs wurde die Firma u. a. für die Weltausstellungsbauten Berlin (1896), Leipzig (1897), Paris (1900) und St. Louis (1904) herangezogen. Außerdem waren Thormann und Stiefel auch als Architekten tätig. 1917 Umwandlung in eine AG (Thosti). 1978 übernahm Ignaz Walter den Vorstandsvorsitz der Thosti-AG, die 1983 die Aktienmehrheit der Firma Boswau + Knauer AG erwarb. Durch Fusion beider Firmen im gleichen Jahr entstand die WTB (Walter Thosti Boswau Bau-AG), die schon 1987 zu den zehn größten Bauunternehmen Deutschlands zählte. 1988 übernahmen die WTB und die der Familie Walter gehörende Heilit + Wörner Bau-AG, München, je zur Hälfte die Kapitalmehrheit der Ed. Züblin AG, Stuttgart. 1991 Umwandlung der WTB in die Walter-Bau-AG, die 1992 an die Börse ging. 1992 kam die DYWIDAG, ein weiterer Baukonzern, zum Walter-Konzern, der neben konventionellem Hoch- und Industriebau u. a. Ingenieur- und Spezialtiefbau, Brücken- und Straßenbau, Fertigteilbau und Schlüsselfertigbau anbietet. Auch im Bauträger- und Projektentwicklungsgeschäft tätig. 1997 betrugen die Bauleistungen knapp 5 Mrd., der Auftragszugang belief sich auf rund 5,3 Mrd. DM; 1997 11.579 Mitarbeiter.

Literatur:

Geschäftsbericht

Walter-Bau-AG, Vom Bauunternehmen zum Bautechnologiekonzern, 1992

Alte Firmen der Stadt und der Wirtschaftsregion Augsburg, 1993, 274-282.