Völk

Autoren: Prof.Dr. Wolfgang Wüst (1) , Dr. Günter Hägele (1) , Dr. PaulBerthold Rupp (2)

Stand/Quelle/Datum: 21.11.2011

  • 1) Joseph, * 9.5.1819 Mittelstetten bei Schwabmünchen, † 22.1.1882 Augsburg, Rechtsanwalt, Politiker. Nach dem Jurastudium und der Promotion Anwaltssubstitut des Paulskirchen-Abgeordneten Adolph Paur in Augsburg. Hier 1855 Zulassung als Anwalt und Einzug in den bayerischen Landtag als Abgeordneter von Günzburg. Beteiligte sich als prominenter Vertreter des schwäbischen Liberalismus nach Auflösung der Bayerischen Kammer 1863 an der Gründung der Fortschrittspartei. In den 1860er Jahren Vertreter der ’kleindeutschen Lösung’. Trat als mitreißender Redner häufig in Augsburg auf. Nach 1871 Mitglied des Reichstags (Wahlkreis Immenstadt). Nach seinem Tod 1884 Errichtung der ’Völk-Stiftung’ als Stipendienstiftung. Gedenktafel Grottenau 3.
  • Völkstraße (Bahnhofs- und Bismarckviertel, Amtlicher Stadtplan I 9).
  • 2) Heinrich von, * 16.12.1863 Augsburg, † 28.11.1947, Verwaltungsjurist Sohn von 1). Gymnasium bei St. Anna. Bis 1866 Studium der Rechtswissenschaft in München und Berlin. 1909 Ministerialrat, 1919 Ministerialdirektor im Bayerischen Innenministerium, 1919-1924 dort Personalreferent. 1918 Personaladel. 1919-1929 Staatsrat.

Literatur:

(1) Allgemeine deutsche Biographie 40, 1896, 230-232

Anton Werner, Die örtlichen Stiftungen für die Zwecke des Unterrichts und der Wohltätigkeit in der Stadt Augsburg, 1899, 144, 181, 194

Ilse Fischer, Industrialisierung, sozialer Konflikt und politische Willensbildung in der Stadtgemeinde, 1977, 231-239, 257-260

Walter Drexl, Joseph Völk - ein Kämpfer für Deutschlands Einheit. Vom Landsberger Advokatenkonzipienten zum führenden Politiker und Juristen des Bismarckschen Reiches, in: Landsberger Geschichtsblätter 89 (1990),1, 1-3

Bernhard Löffler, Die bayerische Kammer der Reichsräte 1848-1918, 1996, 511-514.
(2) Walter Schärl, Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft 1806-1918, 1955, Nr. 142.