Städtische Bühnen Augsburg

(Kasernstraße 4-6)

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

Das am 26.11.1877 mit Beethovens ’Fidelio’ feierlich eröffnete Stadttheater (Theaterleben) war anfangs an den jeweiligen Direktor verpachtet, der für den finanziellen Erfolg oder Mißerfolg des Unternehmens voll verantwortlich war; die Stadt gewährte nur Zuschüsse. Nachdem die Stadt schon während des Ersten Weltkriegs das finanzielle Risiko übernommen hatte, wurde das Stadttheater 1919 endgültig kommunalisiert. 1924 mußten vorübergehend die Sparten Schauspiel und Operette aufgelöst werden (bis 1929 u.a. ständige Gastspiele der Münchner Kammerspiele). 1929 fanden die ersten Aufführungen auf der Freilichtbühne statt. Das 1938/39 umgebaute Stadttheater wurde im Febr. 1944 völlig zerstört (Luftangriffe). Nach jahrelanger provisorischer Unterbringung (Komödie, Ludwigsbau) kehrten die S. 1956 in das wiedererrichtete Stadttheater zurück. Bisherige Intendanten: C. Häusler (1903-1928), K. Lustig-Prean (1928-1931), E. Pabst (1931-1936), Leon Geer (1936-1938), W. Becker (1938-1945, 1949-1953), Guido Nora (1945-1947), Berthold Sakmann (1947-1949), H. Meissner (1953-1958), K. Bauer (1958-1968), Peter Ebert (1968-1973), Rudolf Stromberg (1973-1981), Helge Thoma (1981-1992, seit 1997) und Peter Baumgardt (1992-1997). Die S., ein Mehrspartenbetrieb (Schauspiel, Musiktheater) mit eigenen Werkstätten, verfügen über die vier Spielstätten Stadttheater (Musiktheater und Schauspiel, 976 Plätze), Komödie (Schauspiel, 310), Freilichtbühne (Oper, Operette, 2117) und Kongreßhalle (Symphoniekonzerte, 1395), die bis auf die Komödie Eigentum der Stadt sind. Ballett und Chor weisen 16 bzw. 34, das Philharmonische Orchester 72 Planstellen auf. Besucherorganisationen: Platzmiete (ca. 5500 Abonnenten), Theatergemeinde (5500), Volksbühne (1200), Jugendring (2000) und Schwäbisch-Bayerischer Besucherring (Stand: 1996/97).

Literatur:

50 Jahre Stadttheater A., 1927

Stadttheater A., 1956

100 Jahre Stadttheater, 1977

Theater in A. 1981-1991, [1992]

Dt. Bühnen-Jb. 105 (1997), 42-45.