St. Ulrich

(Ulrichsplatz 21)

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 3.5.2010

  • Das 1457 in der ’St. Ulrichsgred’, einer bis dahin als Markthalle für Wallfahrer und Grablege vornehmer Bürger dienenden Vorhalle von St. Ulrich und Afra, eingerichtete Predigthaus der Benediktiner diente seit 1526 als protestantische Pfarrkirche (endgültig protestantisch seit 1648). 1709/10 mit Genehmigung des Konvents barocke Neugestaltung der Fassade durch Marx Loeser: Volutengiebel mit Uhrwerk und Zwiebeltürmchen (Vorbild evangelisch Hl. Kreuz, 1650/53). Gleichzeitig Umgestaltung des Innenraums: flachbogige Tonnendecke mit großflächig stuckierten Kartuschen von Matthias Lotter (nach Entwurf von Abraham Drentwett) anstelle der bisherigen hölzernen Kassettendecke; an der Westwand, gegenüber der Holzempore (um 1680), Kanzel von Daniel Scheppach (um 1710); Südwand: Altaraedikula von Daniel Scheppach (1693) mit Altargemälde (Letztes Abendmahl, 1693) von Johann Heiß, darüber Orgelempore und Orgel (Gehäuse von Daniel Scheppach, 1721). Zahlreiche Gemälde u. a. von Franz Friedrich Franck (u. a. Gemälde der Emporenbrüstung, um 1680), Isaak Fisches und Johann Heiß. Die Pfarrei St. Ulrich hat seit dem frühen 19. Jahrhundert, als ihr Sprengel stark vergrößert wurde, zwei Pfarrstellen; Vikariat 1909-1946, an dessen Stelle ab 1960 eine 3. Pfarrstelle geführt wurde, die 1964 in die Pfarrstelle der Paul-Gerhardt-Kirche (Hochfeld) umgewandelt wurde. Die Gemeinde zählt derzeit 3455 Mitglieder (Stand: 1.1.2009).

Literatur:

Eckhard von Knorre, Material zur Geschichte der evangelischen Ulrichskirche in Augsburg, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 69 (1975), 31-60

Horst Jesse, Die Geschichte der Evangelischen Kirche in Augsburg, 1983, 415-417 und passim

Die erneuerte Orgel in St. Ulrich, 1987

Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 446-448

Eckhard von Knorre, Evang. Ulrichskirche Augsburg, 71995

Andreas Link, Augspurgisches Jerusalem, 2009.

Evangelische Pfarrkirche St. Ulrich