St. Gertrud

Autor: Prof. Dr. Wilhelm Liebhart

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1071 stiftete Bischof Embrico zu Ehren Mariens, der heiligen Gertrud von Nivelles (626-659) und aller Jungfrauen ein kleines Kollegiatstift mit Kapelle als Oratorium. Es unterstand dem Schutz und Einfluss des Domkapitels und zählte anfangs drei, zuletzt fünf Kanoniker, die auch Pfründen in St. Peter, St. Moritz und am Dom besaßen. Ihre Hauptaufgabe bestand im Chordienst. Die Kapelle erhob sich bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts auf dem Areal des späteren Ostchors des Doms, dem sie weichen musste. An ihrer Stelle wurde 1356 im Scheitelpunkt des neuen Chors die Gertrudkapelle errichtet. Das dem Hochstift inkorporierte Stift wurde 1802 aufgehoben (Säkularisation).

Literatur:

Albert Haemmerle, Die Kanoniker der Chorherrenstifte St. Moritz, St. Peter und St. Gertrud bis zur Säkularisation, 1938

Peter Rummel, Katholisches Leben in der Reichsstadt Augsburg (1650-1806), in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 18 (1984), 37 f.

Wilhelm Liebhart, Die Säkularisation in Augsburg 1802-1807, in: Aufbruch ins Industriezeitalter 2, 1985, 143 f.