Schranne

Autor: Ulrich Kirstein

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Schon 1380 ist in Augsburg eine Schranne nachweisbar, die als am ’Brothus’ gelegen bezeichnet wird. 1442 wird sie dann ausdrücklich als Kornschranne bezeichnet. In der 1545 auf dem Friedhofsgelände bei St. Moritz erbauten Schranne wurde der wöchentliche Getreidemarkt abgehalten. Die offene, zweischiffige Pfeilerhalle mit 11 Jochen lehnte sich an die gesamte Nordseite der Kirche an, ihre strengen Formen wurden später barockisiert. 1849 richtete die von Mitgliedern des Augsburger Turnvereins (TSV 1847 Schwaben Augsburg) gegründete Freiwillige Feuerwehr dort ihre Unterkunft ein. Beim Durchbruch der Bürgermeister-Fischer-Straße 1906 wurde die Schranne, trotz wiederholter Interventionen, abgebrochen. 1980 entschlss man sich mit dem Bau einer überdachten Straßenbahnhaltestelle zu einer ’Rekonstruktion’ im weitesten Sinne des Wortes. Einen Einblick in die ursprüngliche Situation vermitteln das im Maximilianmuseum aufbewahrte Holzmodell und ein Kupferstich von Karl Remshard (um 1720).

Literatur:

Hermann Kießling, Der Durchbruch der Bürgermeister-Fischer-Straße in Augsburg, 1975, 42 f.

Josef Manč

al, Augsburg in alten Ansichten, 1983, 80

Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 338-340.

Schranne mit Weberhaus und Merkurbrunnen