Schilling

Johannes, Anfang 16. Jahrhundert, Prediger

Autor: Prof. Dr. Herbert Immenkötter

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Als Lesemeister (Prediger) beim einfachen Volk wegen mutiger Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit überaus beliebt. Als im August 1524 der Rat seine Abberufung und heimliche Abreise erwirken wollte, rottete sich eine über 1000-köpfige Menge vor dem Rathaus zusammen und forderte neben seiner Rückkehr auch religiöse und soziale Reformen: Verbot der Handelsgesellschaften, Abschaffung des Zehnten, Ausweisung zweier verhasster, altgläubiger Priester und allgemeine Besteuerung des Klerus. Der Aufstand konnte erst Tage später beendet werden. Schillig kehrte zwar zurück, verließ aber schon im November 1524 die Stadt endgültig.

Literatur:

Wilhelm Vogt, Johann SChilling, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 6 (1879), 1-32

Friedrich Roth, Augsburgs Reformationsgeschichte 1, 1901, 190-196

Marita Panzer, Sozialer Protest in süddeutschen Reichsstädten 1485-1525, 1982, 128-191

Hans Guderian, Die Täufer in Augsburg, 1984, 25 f.

Herbert Immenkötter, Kirche zwischen Reformation und Parität, in: Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 395.

Johannes Schilling