Salminger
Sigmund (Saiblinger, Salblinger), * um 1500 München, † 1554 Augsburg, Täufer, deutscher Schulhalter, Buchhändler, Komponist
Autor: Dr. Josef Mančal
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- Ursprünglich Franziskanermönch, schloss sich der Reformation an und kam 1526/27 nach Augsburg, wo er bald Vorsteher der Täufer wurde. Nach dreijähriger Gefängnistrafe Widerruf und vermutlich Ausweisung. 1537 in Augsburg nachweisbar als deutscher Schulhalter und Stadtpfeifer. 1552 vereidigter Buchführer, im Auftrag Johann Jakob Fuggers 1552 Ankauf der Bibliothek des Hartmann Schedel in Nürnberg. Gab 1540-1549 in Zusammenarbeit mit Philipp (I) Ulhart und Melchior Kriegstein fünf Sammelwerke mit zahlreichen nur hier aufgezeichneten Werken zeitgenössischer Komponisten heraus, für deren erstes er 1539 als dritter in Deutschland ein kaiserliches Privileg erhielt. Herausgeber von Sixt Dietrichs ’Laudate dominum omnes gentes’ (1547); die Steindruckplatte ist erhalten (Kunstsammlungen Augsburg, Inv. Nr. 3440). Einer der bedeutendsten Herausgeber von Musikalien im 16. Jahrhundert in Deutschland mit ’internationalem’ Anspruch.
Literatur:
Die Musik in Geschichte und Gegenwart 11, 1963, 1308 f.
The new Grove dictionary of music and musicians 16, 1980, 425 f.
Franz Krautwurst / Wolfgang Zorn, Bibliographie des Schrifttums zur Musikgeschichte der Stadt Augsburg, 1989
Franz Krautwurst, Die Fugger und die Musik, in: Die Fugger und die Musik, 1993, 41-48
Thomas Röder / Theodor Wohnhaas, Der Augsburger Musikdruck von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs, in: Augsburger Buchdruck und Verlagswesen, 1997, 301-306
Hans-Jörg Künast, „Getruckt zu Augspurg“. Buchdruck und Buchhandel in Augsburg zwischen 1468 und 1555, 1997, 128.