Rembot

(Raembotonis, Rainbot, Reinbot), Patrizierfamilie

Autor: Dr. Peter Geffcken

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1274-1415 in Augsburg nachweisbar, kirchliches Zentrum war St. Moritz. Urkundlich lassen sich im ausgehenden 13. Jahrhundert Konrad (I) und ein jüngerer Bruder nachweisen. Zu ihrer agnatischen Verwandtschaft zählen Berchtold Rembot († 4.7.), der im Gottberatbuch als Vater des Konrad (II) Minner erwähnt wird, sowie Johann (I) Rembot († 1303/07), der Stammvater der Vetter (II). Politisch treten die Rembot nur in ihrer Frühzeit stärker hervor: Konrad (I) ist 1275, 1281, 1282 als Ratsherr bzw. ’consul’ sowie 1292 als Domzechpfleger bezeugt; sein Bruder Rembot ’der Junge’ amtierte 1295 als Stadtpfleger. Für Konrad (II, † 1343/45), wohl Sohn von Konrad (I), sind umfangreiche Geldgeschäfte nachweisbar (’güldin Rembot’); ab 1314 ist er in den Tiroler Raitbüchern als Gesellschafter Konrad (II) Minners belegt, in den 1320er Jahren Kreditor der Stadt Augsburg; Geschäftsbeziehungen könnten ihn auch für seine Tätigkeit als Augsburger Gesandter in Avignon (1321) empfohlen haben. Seine Söhne treten nicht mehr deutlich hervor, evt. ein Indiz für beginnenden wirtschaftlichen Abstieg. Auch die Zugehörigkeit zum Patriziat nach 1368 ist nicht sicher bezeugt. In der nächsten Generation ist für keinen männlichen Nachkommen eine Eheschließung belegt, drei von ihnen sind in Augsburg als Kleriker nachweisbar. Mit Wilhelm Rembot († 1415), Custos von St. Moritz, erlosch das Geschlecht im Mannesstamm.

Literatur:

Eduard Zimmermann, Augsburger Zeichen und Wappen, 1970, 6210

K. Sieber, Die Anfänge des Augsburger Patriziats bis zum Stolzhirsch-Aufstand, Zulassungsarbeit München 1968, 91-92

Fritz Peter Geffcken, Soziale Schichtung in Augsburg 1396-1521, 1995, München Diss. 1983, Anh. 221-230.