Pfeffel
(Pfiffel), Kupferstecher, Verleger
Autoren: Dr. Günter Hägele, Dr. Gode Krämer
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- Der an der Akademie in Wien ausgebildete kaiserliche Hofkupferstecher Johann Andreas Pfeffel d. Ä. (* 1674 Bischoffingen/Breisach, † 14.5.1748 Augsburg) betrieb seit 1711 von Augsburg aus einen schwunghaften Kunsthandel. Die wirtschaftliche Grundlage der zusammen mit Christian Engelbrecht gegründeten Offizin bildeten Devotionalienbilder. Zu den ehrgeizigeren Projekten zählten Ansichtenfolgen, Architekturbücher (u. a. die ’Schönbornschlösser’ und das ’Florierende Wien’ Salomon Kleiners), zeitgeschichtliche und emblematische Werke. In seinem Verlag erschien auch das berühmte illustrierte Bibelwerk des Johann Jakob Scheuchzer (’Physica sacra’). Pfeffel hinterließ als Kupferstecher ein nicht kleines Werk an Buchillustrationen, Ornamentstichen, Bildnissen, Andachtsbildern, Schabkunstblättern und vor allem Thesenblättern. Als Verleger beschäftige er bedeutende Künstler, u. a. Johann Evangelist Holzer, der für ihn Thesenblätter entwarf und die hochgerühmten Fresken (Fassade und Deckenbild im Gartensaal) für sein Haus Lit. B 18 (Maximilianstraße 50; 1880 beim Durchbruch der Hallstraße abgebrochen) malte. Johann Andreas d. J. (* 1715 Augsburg, † 15.4.1768 Augsburg) arbeitete im Verlag des Vaters mit, u. a. auch als Stecher an der Scheuchzer-Bibel.
Literatur:
Paul von Stetten, Kunst-, Gewerb- und Handwerksgeschichte der Reichs-Stadt Augsburg, 1779, 397
Allgemeine deutsche Biographie 25, 1887, 618
Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler 26, 1932, 524 f.
Wolfgang Augustyn, Augsburger Buchillustration im 18. Jahrhundert, in: Augsburger Buchdruck und Verlagswesen, 1997, 804 f., 828-832
Peter Prange, Salomon Kleiner und die Kunst des Architekturprospekts, 1997.