Neptunbrunnen

(Jakobsplatz)

Autor: Ulrich Kirstein

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1537 ließ der Rat den Ulrichsbrunnen (1511) auf dem Fischmarkt durch den Neptunbrunnen ersetzen. 1593 wurde er in die Weißmalergasse (heute Karolinenstraße) verbracht, 1745 kehrte er auf den Fischmarkt zurück, 1888 wurde er schließlich auf den Jakobsplatz transloziert. Die Zuschreibung an einen Künstler ist bis heute umstritten, wahrscheinlich entstammt er dem Umkreis oder der Werkstatt Hans Dauchers, gegossen vielleicht von dem Rotschmied Urban Labenwolf. Der Neptunbrunnen entspricht in seiner Anlage dem traditionellen Röhrkasten mit Figur, neu war jedoch die Verwendung von Bronze und die direkte thematische Anlehnung an die Antike. Mit dem heidnischen Gott des Wassers statt des katholischen hl. Bischofs wollte der Rat, bei Belassung des gleichen Attributs (Fisch), möglicherweise Konflikte zwischen den Konfessionen am Vorabend des Bildersturms (17.1.1537) neutralisieren.

Literatur:

H. R. Weihrauch, Studien zur süddeutschen Bronzeplastik 4, in: Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst 3. Folge 3/4 (1952/53), 119-219

Welt im Umbruch 2, 1985, 153-155

Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 262-264.

Neptunbrunnen (Foto: Peter Bögl)