Municipium Aelium Augustum
(Aelia Augusta)
Autor: Prof. Dr. Wolfgang Kuhoff
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- Offizieller Name des römischen Augsburg nach der Verleihung des Stadtrechts durch Kaiser Hadrian. Im Herbst 121 besuchte er die Provinz Rätien, was durch Münzen (Römische Münzen) mit der Rückseitenumschrift ’exercitus Raeticus’ und dem Bild einer Ansprache des Kaisers an die Soldaten nahegelegt wird. Der Provinzhauptstadt Augusta Vindelic(or)um, die bisher kein Stadtrecht besaß, verlieh er den Rang einer römischen Stadt, eines ’municipium’. Dies bezeichnet eine einheimische Siedlung, die diesen Status erhielt, ohne dass römisch-italische Bürger dort lebten. Umgangssprachlich bürgerte sich die Bezeichnung Aelia Augusta ein, die seither vor allem zur Herkunftsangabe von in Rom dienenden Soldaten verwendet wurde, wie die Texte von Grabinschriften zeigen.
Literatur:
CIL III 5800, XIII 6558, 6741
Hans-Jörg Kellner, Augsburg, Provinzhauptstadt Raetiens, in: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt 2.5.2, 1976, 690-717
Gunther Gottlieb, Römische Inschriften aus Augsburg, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 73 (1979), 88-91
Wolfgang Kuhoff, Der Handel im römischen Süddeutschland, in: Münstersche Beiträge zur antiken Handelsgeschichte 3 (1984) 1, 91 f.
Gunther Gottlieb, Rechtsstellung und Verwaltung, in: Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 50-56
Karlheinz Dietz, Die römischen und frühmittelalterlichen Namen Augsburgs, in: Forschungen zur provinzialrömischen Archäologie in Bayerisch-Schwaben, 1985, 79-115
Michael Zahrnt, Zum römischen Namen von Augsburg, in: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 72 (1988), 179 f.
Wolfgang Kuhoff, Felicior Augusto melior Traiano, 1993, 245-249.