Manufaktur(en)

Autor: Prof.Dr. Wolfgang Zorn

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Größere Gewerbebetriebe, insbes. Tuch-, Seiden-, Porzellan- und Spiegel-M., mit Arbeitsteilung, Lohnarbeitern und Massenfertigung vor der Fabrikindustralisierung. M. konnten nur mit Zustimmung oder auf Betreiben der Obrigkeit errichtet werden und standen außerhalb der zünftischen Ordnung. Ihre Eigentümer waren Unternehmer, Gesellschaften oder der Staat. Der Übergang von der M. zur Fabrik mit Mechanisierung der Arbeit und Einsatz zentraler Antriebskräfte setzte gegen Ende des 18. Jh.s im Textilgewerbe ein. In A. gingen die meisten M. aus dem Textilsektor hervor. Besondere Bedeutung erlangte hierbei der Kattundruck. Zu den bedeutendsten Unternehmen zählten neben dem Musterbetrieb J. H. Schüles die M. von G. A. Neuhofer, M. Schüle, A. B. Gignoux und Schöppler & Hartmann. Den Niedergang der Kattun-M. brachten seit 1795 die Französischen Revolutionskriege. Im Textilbereich arbeiteten außerdem drei, vorübergehend vier, Gold- und Silbertressen-M. sowie die Seidenmanufaktur Pelloux & Brentano in Göggingen, die 1794 nach Lechhausen übersiedelte. Einen eher bescheidenen Anteil an der A.er Wirtschaft hatten Tabak-M. (Tabakfabriken) und Porzellan- und Fayence-M. (Fayencemanufaktur Göggingen, Fayencen).

Literatur:

Handlung und M. der Stadt A., in: Handlungszeitung 12./19.7.1788, 217-219, 225-228

Roth, F., Augsburgs Reformationsgeschichte, 1881 - 1911, H., Die kurfürstlich pfalzbayerische privilegierte Seidenmanufaktur Lechhausen, in: Zeitschrift des Historischen V