Lechfeldschlacht

Autor: Prof. Dr. Georg Kreuzer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Nach der Chronik Thietmars von Merseburg (II,10) fand die Lechfeldschlacht des Jahres 955 am Laurentiustag (10.8.) statt. Ruotger datiert sie in seiner Vita des Kölner Erzbischofs Brun (cap. 3) auf den 9. August. Bischof Ulrich von Augsburg band die ungarischen Scharen, indem er mit Umsicht seine Bischofsstadt verteidigte. Als Berchtold, Sohn des Regensburger Pfalzgrafen Arnulf, von der Reisensburg (Günzburg) her in das Lager der Ungarn kam und meldete, dass ein Heer unter König Otto I. von Westen her anrücke, brachen diese die Belagerung Augsburgs ab und zogen dem deutschen Heer entgegen. Deshalb dürfte das Haupttreffen beider Heere im Nordwesten von Augsburg stattgefunden haben. Die Ungarn, die entgegen ihrer sonstigen Kampfesweise die offene Feldschlacht gesucht hatten, wurden vernichtend geschlagen. In regelloser Flucht versuchten die besiegten Heerhaufen nach Osten zu entkommen, wo sie allerdings an den Flussübergängen erwartet und weitgehend aufgerieben wurden. Die gefangenen ungarischen Fürsten wurden in Regensburg gehenkt. Durch diesen epochalen Sieg erlangte Otto I. eine kaisergleiche Stellung. Die Ungarn ließen sich endgültig in der pannonischen Tiefebene nieder und öffneten sich der Mission der römischen Kirche.

Literatur:

Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg 1, 1985, 124 (mit Nachträgen)

Bruno Scherff, Studien zum Heer der Ottonen und ersten Salier, 1985, 50-97

Gerhard von Augsburg, Vita Sancti Uodalrici, 1993, 192-203

Manfred Weitlauff, Bischof Ulrich von Augsburg, in: Bischof Ulrich von Augsburg, 1993, 117-128.