Hurloher

(de Hurloch, Burggraf, Rentz), Patrizierfamilie

Autor: Dr. Peter Geffcken

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1251-1379 in Augsburg nachweisbar. Name und Grundbesitz weisen auf Herkunft aus einem in Hurlach ansässigen Ministerialengeschlecht. Der Zuname ist im 14. Jahrhundert aber auch für andere nichtverwandte Familien belegt. Auf die Mitte des 13. Jahrhunderts auftretenden Brüder Berchtold (I, † nach 17.3.1275) und Konrad (I, †?nach 24.3.1271) gehen die beiden Zweige der Familie zurück: Der ältere führte ausschließlich den Namen Hurloher, bei dem jüngeren wurde der alte Name durch die Zunamen ’Burggraf’ und später ’Rentz’ überlagert. Schon Berchtold ist 1275 als Ratsherr bezeugt. Herausragende politische Bedeutung erlangte sein Sohn Otto (I, † 1300/02), der 1290 und 1297 zum Stadtpfleger gewählt wurde. Im Rat erscheint dann wieder Heinrich (II, † 1365/67?), der 1348 als Stadtpfleger amtierte. Als Letzter des Zweiges wird 1369 Andres Hurloher erwähnt. Der jüngere Zweig tritt im Rat nicht deutlich hervor. Konrad (I) wurde 1266 von König Konradin als Judenpfleger eingesetzt. Der Sohn Konrad (II, † 1309/12) ist 1283-1309 als bischöflicher Burggraf bezeugt; die Amtsbezeichnung wurde von den Nachkommen als Zuname übernommen. Wohl sein ältester Sohn Konrad ’Burggraf’ († 1315/25) hatte 1300 Geschäftsbeziehungen nach Tirol. Der jüngere Sohn Ulrich Burggraf († nach 1335) ist 1333-1335 als Augsburger Vogt belegt. Bei seinem Enkel Renhard (= Rentz) Burggraf († 1364/66) wird erneut ein Namenswechsel fassbar. Als er stirbt, übernehmen Witwe und Söhne seinen Vornamen als Zunamen. Mit dem Sohn Otto ’Rentz’ († nach 1379) verschwindet auch dieser Zweig aus den Quellen. Für die Hurloher ist eine Zugehörigkeit zu den ’Herren’ nach 1368 zwar wahrscheinlich, aber nicht bezeugt.

Literatur:

Eduard Zimmermann, Augsburger Zeichen und Wappen, 1970, 1370

K. Sieber, Die Anfänge des Augsburger Patriziats bis zum Stolzhirsch-Aufstand, Zulassungsarbeit München 1968, 70-75

Fritz Peter Geffcken, Soziale Schichtung in Augsburg 1396-1521, 1995, München Diss. 1983, Anh. 221-230.