Fuggerhäuser

(Maximilianstraße 36/38)

Autor: Ulrich Kirstein

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1511/12 erwarb Jakob Fugger ’der Reiche’ das Doppelanwesen am Weinmarkt und in den folgenden Jahren weitere Grundstücke hinter St. Moritz (Apothekergässchen) und am heutigen Zeugplatz (Nr. 7). Unter Ausnutzung vorhandener Bausubstanz schuf Jakob Zwitzel oder Hans Hieber 1512/15 ein Ensemble mit drei hintereinander gestaffelten Höfen (Großer Hof, Höflein und Damenhof), das eine genuine Verbindung aus oberdeutschem Stadthaus und italienischem Palastbau darstellte. Die traufseitige, fast 68 m lange Fassade zur Maximilianstraße war ursprünglich mit Fresken Hans Burgkmairs geschmückt. Die Darstellungen von Landschaften, Schlachtengruppen und Rossebändigern wurden 1761 entfernt; historistische Neufreskierung 1861/63 durch Ferdinand Wagner. Die reichhaltige Innenausstattung (Ledertapeten, Kamine, Majolikaöfen, vergoldete Holzdecken) ist größtenteils zerstört, es finden sich lediglich vereinzelte Freskenreste, so im Herrenhof Grotesken von Jörg Breu d. Ä. in Secco-Technik. Das nach den Luftangriffen von 1944 bis auf die Wölbungen des Erdgeschosses abgebrannte Anwesen wurde 1949/ 51 unter Leitung von Raimund von Doblhoff in vereinfachter Form wieder aufgebaut (Badstuben).

Literatur:

Norbert Lieb, Die Fugger und die Kunst im Zeitalter der Hohen Renaissance, 1958, 158-196

H. Stierhof, Augsburger Architektur 1518-1650, in: Welt im Umbruch 1, 1980, 100-112

Dorothea Diemer, Hans Fuggers Sammlungskabinette, in: Die Fugger und die Musik, 1993, 13-32

Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 308-310.

Jakob Fugger 'der Reiche'